Aus Freude an der Natur

 

NABU gibt Tipps zur Winterfütterung von Vögeln

 Wo sonst lässt sich lebendige Natur selbst mitten in der Stadt und aus nächster Nähe so gut erleben, wie beim Vogelfüttern? Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen und Erlebnissen in der Natur haben. Nicht selten weckt der Spaß dann auch das Interesse, selber aktiv zu werden und sich im Naturschutz zu engagieren.

 Zum Artenschutz kann die Winterfütterung zwar nur einen kleinen Beitrag leisten. Denn laut Untersuchungen kommt sie hauptsächlich etwa zehn bis 15 Arten zugute, die in ihrem Bestand nicht gefährdet sind. Aber viele Menschen haben ein tiefes Bedürfnis, zu helfen, einfach etwas zu tun. So ist der nächste Schritt oft der, den eigenen, häufig viel zu eintönigen Garten nun auch vogelfreundlich zu gestalten. Das eine im Winter tun und das andere dann im Frühjahr nicht lassen – unter diesem Motto können sich Winterfütterung und Naturschutz sehr gut treffen. 

Richtig füttern: 

  1. Grundsätzlich ist eine Vogelfütterung vor allem im Winter aus umweltpädagogischer Sicht empfehlenswert.
    Dann kommen wesentlich mehr Vögel zur Futterstelle, und bei niedrigen Temperaturen ist es einfacher, für die notwendige Hygiene zu sorgen. So wird eine Übertragung von Salmonellen verhindert. Typischerweise füttert man von November bis Ende Februar. Bei Frost oder Schnee werden besonders viele Vögel das Angebot annehmen.
  2. Futterspender wählen, bei denen die Tiere nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen können.
    Auf diese Weise minimiert man die Übertragung und Ausbreitung von Krankheitserregern. Außerdem verdirbt so das Futter nicht. Futterspender müssen so gebaut und angebracht werden, dass das Futter auch bei starkem Wind, Schnee und Regen nicht durchnässt werden kann. Geeignete Futtersilos sind „wartungsfrei“. Sie müssen normalerweise nur vor und nach der Wintersaison gereinigt werden.
  3. Wer dennoch herkömmliche Futterhäuschen verwendet, sollte sie regelmäßig mit heißem Wasser reinigen und täglich nur wenig Futter nachlegen.
  4. Wohin mit dem Futterspender?
    An eine übersichtliche Stelle, so dass sich keine Katzen anschleichen und man selbst die Vögel gut beobachten kann. In einem angemessenen Abstand sollten jedoch möglichst Bäume oder Büsche Deckung bei eventuellen Attacken von Sperbern bieten. Darauf achten, dass in der Nähe befindliche Glasscheiben für die Vögel nicht zu tödlichen Fallen werden. Es hilft, Scheiben von außen mit beliebigen Aufklebern oder Mustern zu bekleben. Alternativ können die Futterstellen auch direkt an Fensterscheiben angebracht werden, da hier Kollisionen wegen kurzer Anflugwege wenig gefährlich sind.
  5. Welches Futter?
    Als Basisfutter, das im Zweifel von fast allen Arten gefressen wird, eignen sich Sonnenblumenkerne. Bei ungeschälten Kernen fällt zwar mehr Abfall an, dafür verweilen die Vögel aber länger an Ihrer Futterstelle. Freiland-Futtermischungen enthalten zusätzlich andere Samen unterschiedlicher Größe, die von unterschiedlichen Arten bevorzugt werden. Achtung: Oft enthalten solche Mischungen auch Samen von nicht heimischen Pflanzenarten, etwa Ambrosia aus Nordamerika. Sie kann bei Menschen heftige Allergien auslösen. Um nicht dazu beizutragen, dass sich solche Neophyten ausbreiten, sollte man Mischungen verwenden, deren Hersteller garantieren, dass diese Samen nicht enthalten sind.  
    Die häufigsten Körnerfresser an Futterstellen sind Meisen, Finken und Sperlinge. Auch Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Amseln, Wacholderdrosseln oder Zaunkönig überwintern in Norddeutschland. Für sie kann man Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie in Bodennähe anbieten. Dabei ist darauf zu achten, dass dieses Futter nicht verdirbt. Es gibt spezielle Bodenfutterspender, die sich dafür besonders eignen.
    Insbesondere Meisen lieben auch Gemische aus Fett und Samen, die man selbst herstellen oder als Meisenknödel kaufen kann. Achtung: darauf achten, dass sie nicht in Plastiknetzen eingewickelt sind. Vögel können sich mit ihren Beinen darin verheddern und verletzen. Keinesfalls sollte man salzige Nahrung wie Speck oder Salzkartoffeln anbieten. Auch Brot ist nicht zu empfehlen, da es im Magen der Vögel aufquillt und schnell verdirbt.
    Wer selbst Meisenknödel anfertigen möchte, findet Anleitungen im Internet. Bitte möglichst Rindertag aus einer Schlachterei nutzen und keine Fettblöcke aus dem Supermarkt. Denn die enthalten fast immer Palmöl und tragen so zum Regenwald- und Artensterben. Erderwärmung und Vertreibungen bei.
  6. Vogelfutter am Boden kann Ratten anlocken. Möchte man dies vermeiden, darf man kein Futter am Boden ausbringen und muss geeignete für Ratten nicht erreichbare Auffangteller unter den Futtersäulen anbringen, zumindest aber  Futterreste unter den Futtersäulen täglich beseitigen. Reicht das nicht aus, und leben die Ratten mutmaßlich vor allem von Vogelfutter, müsste man die Fütterungen einstellen.