Das neue Programm 2020 ist da

Das neue Programm 2020 das NABU Rotenburg steht ab sofort zur Verfügung. Das Programm liegt an vielen öffentlichen Stellen (Gemeindebüros, Banken und einigen Geschäften) aus. Außerdem sind alle Veranstaltungen hier im Internet unter "Veranstaltungen 2020" einzusehen.

Rotmilan zu Recht unter Schutz

Als Reaktion auf den Artikel „Ein Vogel bremst“ in der Rotenburger Kreiszeitung vom 20.12.2019 schrieb Roland Meyer, Vorsitzender des NABU Rotenburg, folgenden Leserbrief:

 

Rotmilan zu Recht unter Schutz

 

Mehr als die Hälfte aller Rotmilane auf der Welt lebt in Deutschland. Deshalb haben wir eine herausragende Verantwortung für den Erhalt dieser Rote-Liste-Art. Der Verantwortung gerecht zu werden bedeutet, Gefährdungen abzuwenden.

 

Durch seine Balz, sein Spiel mit Luftströmen und weite Jagdflüge in bevorzugt 50 bis 150 Metern Höhe, dabei den Blick auf den Boden gerichtet, ist der Rotmilan besonders gefährdet, von Rotorblättern erschlagen zu werden. Eine Untersuchung für Brandenburg hat ergeben, dass die dort seinerzeit 3.000 Windräder übers Jahr 300 Milane getötet haben, mehr als 3 Prozent des landesweiten Bestandes. Meist Altvögel in der Brutzeit, die dann ja besonders viele Nahrungsflüge unternehmen müssen, um die Jungen zu ernähren. Und ist ein Elterntier tot, bleibt der Nachwuchs oft ebenfalls auf der Strecke. Der Schaden vergrößert sich noch, weil im Folgejahr jüngere Vögel die toten alten ersetzen müssen. Jüngere Vögel haben einen geringeren Bruterfolg.

 

Ein Abstand von 1,5 Kilometern zwischen Milanhorst und geplantem Windpark ist bereits ein Kompromiss. Vogelwarten gehen davon aus, dass dann 60 Prozent der Flüge ungefährdet sind. Die restlichen 40 Prozent sind es nicht. Umso mehr muss darauf geachtet werden, wenigstens die 1,5 Kilometer einzuhalten und darüber hinaus Hauptflugrichtungen zu berücksichtigen.

 

Windenergie ist da sinnvoll, wo sie natur- und menschenverträglich erzeugt wird. Derzeit tragen die Mühlen etwa 2,5 Prozent zum Gesamtenergieverbrauch in Deutschland bei. Selbst eine Verdreifachung wäre leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Dafür den Naturschutz aufzugeben hieße, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Wenn wir das Klima retten wollen, müssen wir in erster Linie unseren Konsum verringern. Jeder für sich und alle zusammen.

 

Roland Meyer, Scheeßel

Foto: NABU/C. Bosch

0 Kommentare

Aus Freude an der Natur

 

NABU gibt Tipps zur Winterfütterung von Vögeln

 Wo sonst lässt sich lebendige Natur selbst mitten in der Stadt und aus nächster Nähe so gut erleben, wie beim Vogelfüttern? Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen und Erlebnissen in der Natur haben. Nicht selten weckt der Spaß dann auch das Interesse, selber aktiv zu werden und sich im Naturschutz zu engagieren.

 Zum Artenschutz kann die Winterfütterung zwar nur einen kleinen Beitrag leisten. Denn laut Untersuchungen kommt sie hauptsächlich etwa zehn bis 15 Arten zugute, die in ihrem Bestand nicht gefährdet sind. Aber viele Menschen haben ein tiefes Bedürfnis, zu helfen, einfach etwas zu tun. So ist der nächste Schritt oft der, den eigenen, häufig viel zu eintönigen Garten nun auch vogelfreundlich zu gestalten. Das eine im Winter tun und das andere dann im Frühjahr nicht lassen – unter diesem Motto können sich Winterfütterung und Naturschutz sehr gut treffen. 

Richtig füttern: 

  1. Grundsätzlich ist eine Vogelfütterung vor allem im Winter aus umweltpädagogischer Sicht empfehlenswert.
    Dann kommen wesentlich mehr Vögel zur Futterstelle, und bei niedrigen Temperaturen ist es einfacher, für die notwendige Hygiene zu sorgen. So wird eine Übertragung von Salmonellen verhindert. Typischerweise füttert man von November bis Ende Februar. Bei Frost oder Schnee werden besonders viele Vögel das Angebot annehmen.
  2. Futterspender wählen, bei denen die Tiere nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen können.
    Auf diese Weise minimiert man die Übertragung und Ausbreitung von Krankheitserregern. Außerdem verdirbt so das Futter nicht. Futterspender müssen so gebaut und angebracht werden, dass das Futter auch bei starkem Wind, Schnee und Regen nicht durchnässt werden kann. Geeignete Futtersilos sind „wartungsfrei“. Sie müssen normalerweise nur vor und nach der Wintersaison gereinigt werden.
  3. Wer dennoch herkömmliche Futterhäuschen verwendet, sollte sie regelmäßig mit heißem Wasser reinigen und täglich nur wenig Futter nachlegen.
  4. Wohin mit dem Futterspender?
    An eine übersichtliche Stelle, so dass sich keine Katzen anschleichen und man selbst die Vögel gut beobachten kann. In einem angemessenen Abstand sollten jedoch möglichst Bäume oder Büsche Deckung bei eventuellen Attacken von Sperbern bieten. Darauf achten, dass in der Nähe befindliche Glasscheiben für die Vögel nicht zu tödlichen Fallen werden. Es hilft, Scheiben von außen mit beliebigen Aufklebern oder Mustern zu bekleben. Alternativ können die Futterstellen auch direkt an Fensterscheiben angebracht werden, da hier Kollisionen wegen kurzer Anflugwege wenig gefährlich sind.
  5. Welches Futter?
    Als Basisfutter, das im Zweifel von fast allen Arten gefressen wird, eignen sich Sonnenblumenkerne. Bei ungeschälten Kernen fällt zwar mehr Abfall an, dafür verweilen die Vögel aber länger an Ihrer Futterstelle. Freiland-Futtermischungen enthalten zusätzlich andere Samen unterschiedlicher Größe, die von unterschiedlichen Arten bevorzugt werden. Achtung: Oft enthalten solche Mischungen auch Samen von nicht heimischen Pflanzenarten, etwa Ambrosia aus Nordamerika. Sie kann bei Menschen heftige Allergien auslösen. Um nicht dazu beizutragen, dass sich solche Neophyten ausbreiten, sollte man Mischungen verwenden, deren Hersteller garantieren, dass diese Samen nicht enthalten sind.  
    Die häufigsten Körnerfresser an Futterstellen sind Meisen, Finken und Sperlinge. Auch Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Amseln, Wacholderdrosseln oder Zaunkönig überwintern in Norddeutschland. Für sie kann man Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie in Bodennähe anbieten. Dabei ist darauf zu achten, dass dieses Futter nicht verdirbt. Es gibt spezielle Bodenfutterspender, die sich dafür besonders eignen.
    Insbesondere Meisen lieben auch Gemische aus Fett und Samen, die man selbst herstellen oder als Meisenknödel kaufen kann. Achtung: darauf achten, dass sie nicht in Plastiknetzen eingewickelt sind. Vögel können sich mit ihren Beinen darin verheddern und verletzen. Keinesfalls sollte man salzige Nahrung wie Speck oder Salzkartoffeln anbieten. Auch Brot ist nicht zu empfehlen, da es im Magen der Vögel aufquillt und schnell verdirbt.
    Wer selbst Meisenknödel anfertigen möchte, findet Anleitungen im Internet. Bitte möglichst Rindertag aus einer Schlachterei nutzen und keine Fettblöcke aus dem Supermarkt. Denn die enthalten fast immer Palmöl und tragen so zum Regenwald- und Artensterben. Erderwärmung und Vertreibungen bei.
  6. Vogelfutter am Boden kann Ratten anlocken. Möchte man dies vermeiden, darf man kein Futter am Boden ausbringen und muss geeignete für Ratten nicht erreichbare Auffangteller unter den Futtersäulen anbringen, zumindest aber  Futterreste unter den Futtersäulen täglich beseitigen. Reicht das nicht aus, und leben die Ratten mutmaßlich vor allem von Vogelfutter, müsste man die Fütterungen einstellen.

„Emotional, politisch, humorvoll“.

Alma und der Großvater
Alma und der Großvater

NABU schließt Jahresprogramm mit der Tragikkomödie „El Olivio“

 „Ebenso emotional wie politisch und humorvoll“, lockt der NABU Rotenburg: Zum

Abschluss ihres Jahresprogramms laden die Naturschützer für diesen Donnerstag,

5. Dezember, 20 Uhr zum Filmabend in die Aula der Stadtschule in Rotenburg

(Freudenthalstraße).

In Kooperation mit der Abteilung Stadtkino der Kulturinitiative wird Tragikkomödie „El Olivio“ gezeigt. Prädikat der Deutschen Film und Medienbewertung (DFM): „besonders wertvoll.“

Vor dem Hintergrund der Immobilien- und Finanzkrise in Spanien erzählt der Film von

Alma, deren Großvater nicht mehr spricht, seit die Familie einen 2000 Jahre alten Olivienbaum an einen deutschen Konzern verkauft hat. In deren Zentrale ziert er jetzt als Schmuck und Zeichen für Nachhaltigkeit das Atrium. Alma beschließt, das Symbol für ihre glückliche Kindheit und die einstige Fröhlichkeit des Großvaters zurückzuholen. Es entspinnt sich eine Handlung, die irgendwo zwischen Komödie, Road Movie, Sozialdrama, Naturfilm und Gegenwartbeschreibung angesiedelt ist.

Die DFM urteilt über den beim Internationalen Filmfest in Seattle 2016 in den Kategorien „beste Regie“ und „beste Schauspielerin“ ausgezeichneten Film: „El Olivio verdient alle Superlative der Filmkritik. Dies ist zweifelsohne Filmkunst, die Grenzen sprengt und mit großer Leichtigkeit der Wahrheit und Hoffnung einen neuen Raum schenkt.“

Mehr als ein Million Greifvögel

Junger Wespenbussard, Foto: C_Bosch
Junger Wespenbussard, Foto: C_Bosch

Rotenburger Ornithologe berichtet vom Vogelzug über Israel

In kaum zwei Monaten 850.000 Wespenbussarde, 460.000 Falkenbussarde und 75.000 Steppenadler: Eilat in Israel gilt als einer der weltweit besten Plätze zur Beobachtung von Zugvögeln. Robin Maares vom NABU Rotenburg hat dort eine Vierteljahr in einer Vogelwarte gearbeitet.

Am Montag, 18. November, zeigt er Bilder und berichtet von seinen Erlebnissen, Erkenntnissen und Erfahrungen.

Neben den eingangs genannten Greifvögeln können Ornithologen in Eilat auch große Storchentrupps entdecken, dazu Schwarzmilane, Schmutzgeier und Zwerg-, Schrei-, Schell-, Kaiser-, Fisch- und Schlangenadler. Außer mit Führungen von Besuchergruppen war Maares auch mit Zählungen befasst.

Der Student der Landschaftsökologie ist aus der vogelkundlichen Szene in Rotenburg kaum noch wegzudenken. Er hat sich einen Namen nicht nur als einer der beiden Koordinatoren der hiesige Faunistischen AG gemacht, sondern ist im Rahmen des NABU-Jahresprogramms häufiger mit einschlägigen Führungen und Vorträgen dabei.

Die Veranstaltung an diesem Montag haben der NABU und die Volkshochschule gemeinsam auf die Beine gestellt. Sie beginnt um 19.30 Uhr im Auditorium der VHS im Kantor-Helmke-Haus in Rotenburg, Am Kirchhof 10.

Die VHS bittet um einen Eintritt von fünf Euro. NABU-Mitglieder sind frei.

NABU lädt in den Kranichwagen

NABU-Mitglieder stellen in der Nähe eines Kranichsammelplatzes einen Beobachtungswagen auf. Sonntags sind Ranger vor Ort. (Foto: Udo Frey)
NABU-Mitglieder stellen in der Nähe eines Kranichsammelplatzes einen Beobachtungswagen auf. Sonntags sind Ranger vor Ort. (Foto: Udo Frey)

Service: Jeden Sonntag wird starkes Fernrohr für

Jedermann aufgestellt

Nach vermutlich wetterbedingt eher zögerlichem Beginn des Zugs rasten inzwischen wieder Tausende von Kranichen im Landkreis Rotenburg. Damit man sie beobachten kann, ohne zu stören, hat der NABU einen speziellen Wagen zwischen Appel und Stemmen aufgebaut. Besonderer Service:

Sonntags von etwa eineinhalb Stunden vor bis zum

Sonnenuntergang informieren dort ehrenamtliche Ranger über die Biologie und das Zugverhalten der großen Vögel. Sie halten außerdem Leihferngläser bereit und

bauen ein stark vergrößerndes Fernrohr auf. Aber auch an allen anderen Tagen kann der Wagen genutzt werden, dann auf eigene Faust.

„Die Rast bei uns dient den Kranichen dazu, Fettreserven für den Weiterflug nach Südfrankreich und Spanien anzufressen“, erklärt Roland Meyer vom NABU. Störungen schwächten die Tiere unnötig. Besonders an Wochenenden seien die bekannten Beobachtungstürme etwa im Tister Bauernmoor und im Huvenhoopsmoor jedoch ziemlich überfüllt. „Daher haben wir für die Zugzeit bis Ende November jetzt

zusätzlich einen umgebauten Treckeranhänger aufgestellt. Wer den nutzt, wird von den Kranichen nicht gesehen und sitzt außerdem bequem und trocken“, sagt Meyer.

Der Wagen steht etwa 300 Meter von Appel entfernt dicht an der kleinen Straße nach Stemmen. Die Naturschützer danken den Eigentümern, der Familie Selkirk von Gut Appel, und natürlich dem Pächter Carsten Dressler vom Moorweghof in Königsmoor, die den Platz zur Verfügung stellen.

Achtung: Weil in Helvsiek derzeit die Ortsdurchfahrt komplett erneuert wird, ist Appel voraussichtlich bis zum 18. Oktober mit dem Auto nur von Stemmen aus zu erreichen.

Die Wahrscheinlichkeit, die grauen Trompeter vom Beobachtungswagen aus zu sehen und zu hören, ist erfahrungsgemäß besonders in den Nachmittagsstunden bis hin zum frühen Abend hoch. „In der Nähe befindet sich ein Vorsammelplatz. In den vergangenen Jahren sind dort zuverlässig oft etliche Hundert Kraniche nach dem Fressen von den abgeernteten Maisäckern zusammengekommen. Kurz vor

Sonnenuntergang sind sie dann gemeinsam aufgebrochen, um im nahen Moor zu übernachten“, erläutert

Meyer. Der NABU kann natürlich keine Garantie geben. Zu erwarten sei aber, dass die großen Trompeter die Örtlichkeit in diesem Jahr ähnlich nutzen werden. Auch jagende Turmfalken, Bussarde und Kornweihen auf dem Durchzug seien öfters zu sehen.

Gute Ideen für eine reiche Ernte

NABU lädt zum Seminar: Früchte und Gemüse haltbar

machen

Äpfel, Birnen, Zucchini, Tomaten, Kürbis und und und: Manchmal ist die Ernte aus dem eigenen Garten so groß, dass man nicht

alles frisch genießen kann. Aber wohin dann mit den guten Sachen? Bei einem Seminar im Mitmach- und Erlebnisgarten MEGa gibt es Tipps und Ideen rund ums Haltbarmachen.

Termin: Samstag, 28. September, 14.30 bis 17 Uhr.

Wie wäre es mit einer Currysauce mit Früchten der Saison? Oder mit einem Chutney? Oder einer Zucchini-Marmelade? Ingrid Radlanski hat viele Ideen und pfiffige Rezepte und bringt Zutaten und ihre mobile Kochplatte mit. Gemeinsam machen sich die Teilnehmenden erst ans Werk und dann ans Probieren. Und später kann jeder zu Hause nachmachen, was ihm besonders gefallen hat.

Mit dem Seminar knüpft der NABU inhaltlich an sein von der Bingo-Umweltstiftung, dem Landkreis Rotenburg und den Rotenburger Werken geförderte Hochbeete-Projekt an Kindertagesstätten sowie an die gerade zu Ende gegangenen Mitmach-Woche Regio-Challenge an.

Mitzubringen sind ein Schneidebrett und ein gutes Messer.

Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 15 Personen begrenzt.

Der NABU bittet daher um Anmeldung unter 04263-6757894.

Mit Hercules und Förster Schild

---Die Veranstaltung fällt leider aus.---

NABU lädt zum Familienausflug in den Wald bei Hof

Tadel

Ein ebenso lehrreicher wie kurzweiliger Waldspaziergang speziell für Familien mit Kindern: Dazu lädt der NABU ein für Sonntag, 15. September. Treffen mit Förster Rainer Schild und Rauhaardackel  Herkules ist um 15 Uhr bei Hof Tadel. Der liegt an der L171 zwischen Jeddingen und Kirchlinteln, und zwar etwa 1,5 Kilometer hinter dem Ortsausgang Jeddingen.

Die Teilnehmer lernen spielerisch viele heimische Baumarten, ihre Früchte und ihre Blätter kennen. Sie suchen Tierspuren und schließen auf die Bewohner des Waldes. Und dann ist da noch die gemütliche

Pfeife, die der Gesundheit garantiert nicht schadet, und die Bodenleiter, mit der man nicht auf Bäume klettert. Rainer Schild ist bekannt für seine Freude und sein Talent, Kindern die Natur näher zu bringen.

Die knapp zweistündige Veranstaltung ist vor allem auf Mädchen und Jungen ungefähr im Grundschulalter zugeschnitten, aber auch Erwachsene werden manches Interessantes erfahren. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Umweltvereine laden zum Regio-Spiel

Mit viel Vorfreude bereiten die Umweltverbände die Mitmach-Woche vor. Im Bild (von links): Martin Lenzinger, Angela von Beesten, Christiane Burandt-Gabriel, Michael Pfennig, Gernot von Beesten, Kathrin Peters, Roland Meyer, Harald Gabriel
Mit viel Vorfreude bereiten die Umweltverbände die Mitmach-Woche vor. Im Bild (von links): Martin Lenzinger, Angela von Beesten, Christiane Burandt-Gabriel, Michael Pfennig, Gernot von Beesten, Kathrin Peters, Roland Meyer, Harald Gabriel

Herausforderung: Ein Woche nur essen, was hier erzeugt wurde

Gemeinsam entdecken, welche Lebensmittel in der

Region nachhaltig produziert werden. Erleben, wie sie schmecken. Die Menschen kennenlernen, die sie erzeugen. Und auch erfahren, was in einer  globalisierten Welt vor Ort nicht oder nicht mehr hergestellt wird:

Für die Woche vom 8. bis zum 15. September laden Naturschutzverbände aus dem Kreis Rotenburg unter der Überschrift „Regio Challenge“ gemeinsam zu einem spielerischen Versuch ein.

Infos zum Mitmach-Projekt gibt es auf einem Filmabend am Montag, 26. August, 19.30 Uhr, im Rotenburger Rathaus.

„Das heutige System in der Landwirtschaft muss nachhaltiger werden. Zum Wohle der Natur, für das Klima und im Sinne der Welternährung“, sagen Roland Meyer vom NABU und Manfred Radtke (BUND). „Als Ergänzung zu unseren Filmabenden in den vergangenen Jahren wollen wir uns dem Thema in diesem Jahr auch spielerisch nähern“, ergänzt Angela von Beesten, Vorsitzende des Kultur- und Naturvereins

Sambucus.

„Eine Woche lang nur das essen und trinken, was vollständig in Entfernung von einer Radtour entstanden ist.“ So erklärt Kathrin Peters vom Rotenburger Hof Grafel die wichtigste Regel. Sie hatte die Idee zu einer Regio Challenge und hat die spielerische Herausforderung 2016 und 2018 bereits erprobt. Ihr Mitstreiter

Martin Lenzinger fügt hinzu: „Und weil wir verspielt und nicht dogmatisch sind, darf jeder zwei Joker wählen.“ Harald Gabriel (Bioland): „Je nach persönlichem Bedürfnis kann sich der eine zum Beispiel für Öl oder Kakao entscheiden, die andere für Salz und Kaffee und ein dritter für Pfeffer und etwas ganz anderes.“

Wichtig: Es geht um die Herausforderung, um Erfahrungen und ums Erleben, nicht ums Hungern oder Quälen. „Jeder darf die Regeln für sich so streng auslegen, wie er es leisten kann und mag“, sagt Christiane Burandt-Gabriel vom Verein Ackern und Rackern. Als Unterstützung erarbeiten die Verbände gerade eine Landkarte mit Bezugsquellen und Hofläden mit Produkten aus der Region. Und eine Teilnehmerliste mit Mailadressen versetzt die Mitspieler in die Lage, miteinander abzusprechen, wer wem wann was mitbringen kann.

Termine zum Vormerken: Beim Infoabend am 26. August, 19.30 Uhr, im Rotenburger Rathaus werden

zur Einführung Ausschnitte aus dem Film „10 Milliarden – wie werden wir alle satt“ gezeigt. Anschließend wird die Spielidee vorgestellt und besteht Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Die eigentliche Auftaktveranstaltung mit vielen Stationen rund um Lebensmittel findet dann am

Sonntagnachmittag, 8. September, im Mitmach- und Erlebnisgarten MEGa auf dem Hartmannshof

statt. Montagvormittag, 9. September, treffen sich Mitspieler, die Zeit und Lust haben, zu gemeinsamen Radtouren zu Erzeugern in der Region. Am selben Tag wird in Riepholm zusammen Brot gebacken. Und am Sonntagmittag, 15. September, gibt es ein großes Abschlussbüfett auf Hof Grafel in Rotenburg.

Galaktische Nebel über Westerholz

NABU lädt zur Sternennacht am 23. August

Nachbarplaneten mit ihren Monden, ferne Galaxien,

Sternenhaufen und galaktische Nebel: Auf Einladung des NABU bauen Dirk Eckhoff und seine Kollegen von den Sternenfreunden am Freitag, 23. August, an der

höchsten Stelle des Bunkerbergs bei Scheeßel-Westerholz ihre großen Teleskope auf.

Los geht es um 22 Uhr, Ende ist gegen Mitternacht.

Alle Interessierten sind willkommen, besondere Himmelkörper und Phänomene im Weltraum einmal ganz genau zu betrachten. Mehrmals am Abend werden die Experten außerdem die verschiedenen Sternbilder am Nachthimmel erläutern. Sie geben Tipps, wie man sich etliche davon gut merken kann. Und weil die Erde gerade dabei ist, Staubbahnen von Kometen zu durchqueren, verglühen mit etwas Glück noch ab und zu Partikel in der Atmosphäre zu Sternschnuppen.

Da es nachts sehr kühl werden kann, sollten sich die Teilnehmenden wirklich warm anziehen, rät er NABU. Die Adresse fürs Navi ist: Westerholz, Vorm Holz.

Die Naturschützer bitten darum, spätestens pünktlich zu um 22 Uhr zu kommen, damit die Scheinwerfer anfahrender Autos das Naturerlebnis nicht trüben. Eine mitgebrachte Liege, ein Stuhl oder eine Decke

erleichtern entspanntes Beobachten. Wer hat, sollte ein Fernglas mitbringen.

– Achtung: Bei Regen oder bedecktem Himmel wird die Veranstaltung verschoben auf Samstag, 24. August.

ACHTUNG ABGESAGT!!! Meisterspringer in der Moorwiese

Foto honorarfrei: I.Ludwichowski
Foto honorarfrei: I.Ludwichowski

WEGEN DES REGENWETTERS WURDE DIE EXKURSION KURZFRISTIG ABGESAGT. BEI DIESEN BEDINGUNGEN ZIEHEN SICH DIE HEUSCHRECKEN ZURÜCK UND LASSEN SICH NICHT BEOBACHTEN.

 

NABU-Exkursion am Sonntag, 18. August, widmet sich Heuschrecken

Was wäre eine Sommerwiese ohne Heuschrecken? 

Für Sonntag, 18. August, hat der NABU Rotenburg den Bremer Biologen Henrich Klugkist gewonnen, alle Interessierten in das Leben dieser besonderen Insektengruppe einzuführen.

Treffen für die etwa zweistündige Exkursion ist um 14.30 Uhr der Parkplatz der Berufsbildenden Schulen (BBS) in der Verdener Straße.

Von dort geht es mit Fahrgemeinschaften ins Moor. Wie ein Ornithologe Vogelarten am Gesang unterscheiden kann, ist Klugkist in der Lage, die unterschiedlichen Spezies an ihrem charakteristischen Zirpen zu erkennen. Weil er die Erlaubnis hat, die Tiere zu Bildungszwecken kurzzeitig zu fangen, kommen

die Exkursionsteilnehmer den kleinen Tieren sehr nahe und lernen, auf die Merkmale der einzelnen Arten zu achten. Klugkist geht auf die Ansprüche und Gefährdungen von Heuschrecken ein und regt zu Staunen über ihre Leistungen an.

Beispiel: Um es einer Heuschrecke gleich zu tun, müsste ein Mensch 30 Meter weit und 15 Meter hoch springen…

Solidarisch und ganz frisch

Fotos: Mirandahof
Fotos: Mirandahof

NABU lädt Führung über den Mirandahof

Eine Familie, drei Kühe, 30 Hühner, dazu jede Menge Gemüse, Kräuter und Schnittblumen: Auf dem Mirandahof in Stuckenborstel sind Christine und Thomas Krüger dabei, das Ideal einer vielfältigen und kleinbäuerlichen Landwirtschaft mit Leben zu füllen. Im Rahmen seines Jahresprogramm stattet der NABU Rotenburg dem nach dem Konzept der

„Solidarischen Landwirtschaft“ arbeitenden Betrieb einen Besuch ab.

Termin: Samstag, 17. August, 15 bis 17 Uhr.

Getragen wird das Projekt von einer engagierten Gemeinschaft von Menschen, denen wichtig ist, wie ihre Lebensmittel produziert werden. Sie sind an der Entscheidung beteiligt, was angebaut wird, und erhalten für ihren Mitgliedsbeitrag zwei Mal in jeder Woche einen Anteil an der frischen Ernte.

Bei einem Rundgang über den Hof erzählen die Betreiber, wie „Solidarische Landwirtschaft“ in der Praxis funktioniert und was das Konzept mit Natrurverträglichkeit, Nachhaltigkeit und gerechten Preisen zu tun hat.

Alle Interessierten sind willkommen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Treffpunkt ist der Mirandahof in Stuckenborstel, Stuckenborsteler Straße 76.

Auf die Nutzung kommt es an

Bild: NABU-Mitglieder stellen an der Rodau Pfähle auf. Schon nach dem ersten Jahr Beweidung der Fläche steigt die Artenvielfalt wieder. (Foto: R. Meyer)
Bild: NABU-Mitglieder stellen an der Rodau Pfähle auf. Schon nach dem ersten Jahr Beweidung der Fläche steigt die Artenvielfalt wieder. (Foto: R. Meyer)

NABU-Führung an der Rodau thematisiert artenreiches Grünland

Was macht artenreiches Grünland aus? Und weshalb

ist es für den Haushalt der Natur so wertvoll? Auf einer NABU-Exkursion bei Rotenburg am

Sonntag, 16. Juni, 15 bis 17 Uhr,

haben alle Teilnehmenden Gelegenheit, gemeinsam mit dem Botaniker Reinhard Schraa von der Unteren

Naturschutzbehörde einmal ganz genau hinzusehen.

Welche Pflanzen-, Insekten- und in der Folge

Wirbeltierarten Wiesen besiedeln, hängt entscheidend von der Nutzung der Flächen ab. Diese Zusammenhänge zeigt Schraa beispielhaft auf den Wiesen beiderseits der Rodau am Orteingang von Rotenburg. Dort hat der NABU in den vergangenen Jahren rund 9 Hektar Grünland erworben. Schon nach kurzer Zeit stellen sich die ersten Erfolge ein. Am entstehen ist ein Mosaik aus extensiv beweideten Flächen neben naturschonend gemähten Wiesen und kleinen Brachen. Früher haben Wissen und Weisen rund die Hälfte der mehr als 1.400 Quadratmeter umfassenden landwirtschaftlichen Nutzfläche im Landkreis Rotenburg eingenommen. Inzwischen sind viele zu Äckern umgebrochen worden. Auf etlichen weiteren werden wenige Hochleistungsgräser mit hohem Düngebedarf für bis zu sechsmaliges Mähen im Jahr angebaut. Als einigermaßen artenreiches

Grünland werden nur noch 40 Quadratkilometer eingestuft. Das entspricht 2,7 Prozent.

Eine Anmeldung zur Führung ist nicht erforderlich.

Treffen ist im Rotenburger Stockforthsweg an der Stelle, an der der die asphaltierte Fahrbahn endet und eine Weiterfahrt mit dem Auto untersagt ist.

Die Welt der Schafe

Zu einem Ausflug in die Welt der Schafe lädt der Nabu Rotenburg ein. Als Referentin konnte der Umweltverband die Schäferin Anke Goertsches vom Weidenhof in Lünzen gewinnen. Am Freitag, 14. Juni, von 17 bis 19 Uhr zeigt sie ihre Herde und erläutert, was das Besondere an alten Rassen ist.

 

Darüber hinaus erfahren die Teilnehmenden, warum diese Form der Schafhaltung nachhaltig ist und wo die Schwierigkeiten bei der Vermarktung von Lammfleisch und Wolle liegen. Ganz nach Interesse erlaubt die Führung weiterhin einen Einblick in landwirtschaftliche Bürokratie, den Vertragsnaturschutz und Schutzmaßnahmen vor dem Wolf.

 

Treffpunkt für die Veranstaltung ist der Weidenhof, Rieper Moor 2, in Lünzen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

Foto: Weidenhof

 

Zwei Konzerte auf dem Hartmannshof

Wegen der großen Nachfrage wird es am Sonntag, 30. Juni, zwei Konzerte mit dem Sinfonieorchester der Universität Hamburg auf dem Hartmannshof der Rotenburger Werke geben. „Wie in den letzten Jahren sind uns auch dieses Mal die Karten quasi aus den Händen gerissen worden, noch bevor wir überhaupt Werbung gemacht haben“, sagen Pastorin Jutta Wendland-Park (Rotenburger Werke) und Roland Meyer vom NABU Rotenburg. Wegen der vielen enttäuschten Klassikfans, die auch in diesem Jahr wieder keine Karte abbekommen hätten, wollen Dirigent Thomas Posth und seine Musiker ihr Programm nun kurzentschlossen zweimal aufführen.

 

Beginn des ersten Benefiz-Konzerts ist 15 Uhr (Einlass ab 14 Uhr). Das zweite startet um 19 Uhr (Einlass um 18 Uhr). Für die Abendveranstaltung sind nur noch wenige Restkarten bei der Hauptstelle der Volksbank Wümme-Wieste in Sottrum zu erhalten. Karten für das zusätzliche Nachmittagskonzert werden ab sofort ebenfalls dort verkauft. Wie gewohnt können Tickets außerdem bei Buch & Aktuelles in Rotenburg sowie in der Geschäftsstelle der Rotenburger Werke, Lindenstraße 14, erworben werden. Erwachsene zahlen im Vorverkauf 17 Euro, Kinder 8 Euro. Den Erlös verwenden NABU und Rotenburger Werke für Pflege, Instandhaltung und Entwicklung des Mitmach- und Erlebnisgartens MEGa.

 

Zu dieser fünften Ausgabe des Konzerts bringt Dirigent Posth nicht nur seine rund 70 Instrumentalisten mit, sondern noch den etwa gleich stark besetzten Chor der Universität Hamburg. „Die Sängerinnen und Sänger wollten unbedingt auch einmal das besondere Flair in der Scheune des Hartmannshofes erleben. Das Orchester erzählt ihnen jedes Jahr immer so begeistert“, sagt der engagierte Dirigent, Musiker und Hochschullehrer. Also wird es dieses Mal eng auf dem Podest in der Scheune.

 

Auf dem Programm stehen mit Joseph Haydn ein bekannter Vertreter der Wiener Klassik und mit Felix Mendelssohn-Bartholdy ein bedeutender Musiker der Romantik, die den meisten Zuhörern ein Begriff sein werden. Doch Posth bringt mit den zeitgenössischen Komponisten Jaakko Mäntyjärvi, Eric Whitacre und Henrik Albrecht auch neue Höreindrücke mit an die Wümme – so beispielsweise das Werk „20.000 Meilen unter dem Meer“ für Sinfonieorchester, Chor und drei Sprecher. „Die Musik ist sehr filmmusikalisch, mit zauberhaften Harmonien und schmissigen Melodien und sie erlebt in Rotenburg ihre Welt-Zweitaufführung“, sagt Posth, der mit seinen Musikern bereits zwei Tage vor dem Konzert zu einem Probenwochenende nach Rotenburg kommt. Die Anreise wird wieder finanziell unterstützt durch die Volksbank Wümme-Wieste.

 

Fledermäusen auf der Spur

Bild: Mit rund 40 Zentimetern Spannweite ist das Große Mausohr die größte europäische Fledermaus. (Foto: Otto Schäfer, NABU
Bild: Mit rund 40 Zentimetern Spannweite ist das Große Mausohr die größte europäische Fledermaus. (Foto: Otto Schäfer, NABU

NABU lädt für Mittwoch zur Abendexkursion nach  Visselhövede

 Könnten wir Menschen sie hören, wären manche so laut wie ein Presslufthammer. Aber für uns spielt sich der Großteil des Lebens heimischer  Fledermäuse im Verborgenen ab. Licht ins Dunkel bringt die NABU-Exkursion am

Mittwochabend, 29.Mai, in Visselhövede.

Dabei lernen die Teilnehmenden unter anderem, die

Ultraschall-Rufe der Tiere mit speziellen Detektoren für menschliche Ohren hörbar zu machen.

Als Referenten hat der NABU Lothar Bach aus

Bremen gewonnen. Der für den Südkreis Rotenburg zuständige offizielle Fledermausbetreuer beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren beruflich mit dieser Artengruppe und kann genau erklären, welche Arten wie und auf welchen Frequenzen rufen. Außer Lebensweisen und Lebensraumansprüchen geht er auch auf Gefährdungen und mögliche Schutzmaßnahmen ein.

Die Veranstaltung zum Leben der nachtaktiven Jäger beginnt um 21 Uhr und dauert eineinhalb bis zwei Stunden.

Treffen ist in Visselhövede auf dem Parkplatz vor dem Visselbad (fürs Navi: Visselhövede, Zu

dem Visselwiesen).

Teilnehmende sollten daran denken, dass es nachts noch recht kalt werden kann, und sich entsprechend kleiden.

Von Rundmaden und Schwarmzellen

Markierte Bienenköniginnen sind im Volk schnell zu erkennen. (Foto: Pixaby; Abdruck kostenlos)
Markierte Bienenköniginnen sind im Volk schnell zu erkennen. (Foto: Pixaby; Abdruck kostenlos)

NABU lädt zum Blick ins Bienenvolk in den MEGa am Hartmannshof

Ende Mai steuern Bienenvölker auf den Höhepunkt

ihrer Entwicklung hin. Die Völker bestehen dann aus 30.000 bis 50.000 Bienen.

Wer einmal einen Blick in einen Bienenstock werfen möchte, ist auf der NABU-Veranstaltung an diesem

Sonntag, 26. Mai, 15 bis 17 Uhr willkommen.

Bei den Bienenvölkern im Mitmach- und Erlebnisgarten MEGa auf dem Hartmannshof gibt Roland Meyer einen kleinen Einblick in die Tätigkeiten einer kleinen Imkerei und das Treiben in der Bienenbeute. Die Teilnehmenden erfahren, was Schwarmzellen sind, wie Imker Völker vermehren können und was es mit Absperrgittern und mit dem Schröpfen auf sich hat. Sie sehen verdeckelte Honig- Brutwaben und wie sich Eier zur Rund- und Streckmaden entwickeln und sich verpuppten, um sich schließlich zu fertigen Bienen zu entwickeln. Und beim Blick durch die Stereolupe sind die acht Beine der gefürchteten Varroamilbe zu erkennen.

Wer direkt ins Bienenvolk schauen möchte, sollte langärmlige und helle, aber keine rote Kleidung anziehen. Gut ist, wenn Pulli oder Jacke nicht allzu eng anliegen. Der NABU hält Schlüpfschleier zum Ausleihen bereit, die Kopf und Gesicht schützen. Die zweistündige Veranstaltung richtet sich an Laien, die keine Bienen halten, aber sich für deren Biologie interessieren. Sie ersetzt keinen Lehrgang, wie ihn angehende Imker absolvieren sollten.

NABU belauscht sehr heimlichen Vogel

Der nächtliche Gesang des Ziegenmelkers erinnert an das Knattern eies weit entfernten Mopeds. (Foto: Pixaby; Abdruck kostenlos))
Der nächtliche Gesang des Ziegenmelkers erinnert an das Knattern eies weit entfernten Mopeds. (Foto: Pixaby; Abdruck kostenlos))

Freitagnacht: Führung ins Revier des Ziegenmelkers

Kaum ein Vogel lebt heimlicher als der Ziegenmelker. An diesem Freitag, 24. Mai, macht der NABU den Versuch, die auch als Nachtschwalbe bezeichnete Art zumindest zu hören. Denn nachts lassen die Männchen einen eigentümlich schnurrenden Gesang hören, der an das Knattern eines weit entfernten Mopeds erinnert. So versuchen sie, Weibchen ins Revier zu locken.

Der Ziegenmelker ist erst vor ein oder zwei Wochen aus dem Winterquartier in Afrika zurückgekehrt. Er ernährt sich großteils von Nachfaltern, die er im Flug

erbeutet. Den Tag verbringt der drosselgroße, rindenfarbige Vogel mit Schlaf.

„Weil er dabei meist längs auf einem Ast sitzt, ist er hervorragend getarnt und fast nie zu sehen“ sagt Vogelkundler Robin Maares vom NABU, der die nächtliche Führung leitet.

Wer teilnehmen möchte, ist herzlich willkommen.

Treffen ist am Freitagabend, 24. Mai, um 22 Uhr auf dem Parkplatz bei der Moorbahn am Tister Bauernmoor (Burgsittensen).

Bitte an feste Schule und wärmende Kleidung denken. Wer ein gutes Fernglas hat, sollte es mitbringen.

 

Streifzug durch den Wolfsgrund

An die strukturreichen Heideflächen grenzen Wälder und die Bachniederung. Heike Vullmer erläutert die Besonderheiten der Standorte. (Foto: Udo Fischer, TouROW)
An die strukturreichen Heideflächen grenzen Wälder und die Bachniederung. Heike Vullmer erläutert die Besonderheiten der Standorte. (Foto: Udo Fischer, TouROW)

NABU lädt zur Führung mit der Biologin Heike Vullmer

„Die Teilnehmenden erleben einen Querschnitt durch die norddeutsche Geestlandschaft, wie er selten zu finden ist.“ So kündigt der NABU seine für

Sonntag, 19. Mai, 15 Uhr geplante Exkursion an.

Die Biologin Heike Vullmer von der Stiftung Naturschutz im Landkreis Rotenburg führt durch das Naturschutzgebiet Wolfsgrund.

Treff ist in Eversen am Kriegsmahnmal an der Ecke Dorfstraße/Zum Sandberg.

Der Streifzug führt an den Everser Bach mit seinem schmalen Tal, zu vermoorten Senken und hochliegende Binnendünen. Auf engem Raum findet sich mit

strukturreiche Heideflächen, Wäldern und der Niederung ein breites Spektrum an Lebensräumen. Vullmer hat für die Führung eine Ausnahmegenehmigung der Naturschutzbehörde erhalten, so dass sie mit der Gruppe die Wege verlassen und sich direkt ins Gelände bewegen darf. Empfehlenswert sind feste Schuhe, an besten Wanderschuhe.

Interessenten sollten für die Veranstaltung etwa zwei Stunden Zeit einplanen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Den Abschluss bildet ein gemütlicher Klönschnack mit einer Tasse Kaffee oder Tee und etwas Gebäck.

Was zeichnet das Stellmoor aus?

Bild: Henning Küper geht außer auf aktuellen Lebensräume auch auf die geschichtliche Nutzung des Areals ein. (Foto: R. Meyer)
Bild: Henning Küper geht außer auf aktuellen Lebensräume auch auf die geschichtliche Nutzung des Areals ein. (Foto: R. Meyer)

NABU lädt zur Führung mit Förster Küper ins

Naturschutzgebiet

Das Stellmoor bei Rotenburg ist nach europäischem

und seit dem vergangenen Jahr auch nach deutschem Recht geschützt. Welche Besonderheiten zeichnen dieses Naturschutzgebiet aus? Dem geht eine NABU-Exkursion mit Förster Henning Küper am

Sonntag, 12. Mai, nach.

Zeit: 9 bis etwa 12 Uhr.

Treffpunkt: Kilometerstein 1,2 am Erdgasbohrplatz Borchel an der Kreisstraße zwischen der B71 und der Ortschaft Borchel.

Küper leitet die Revierförsterei Luhne seit mehr als 25

Jahren und kennt das Areal wie kein Zweiter. Auf der Führung geht er außer auf die jüngere Geschichte des Schutzgebietes auch auf die geschichtliche Nutzung ein, insbesondere der Luhner Teiche. Weitere Lebensräume sind ein gr0ßflächiger Kiefern-Bruchwald mit eingestreuten Moor-Renaturierungsstadien, von Gagel unterwachsener Kiefern-Bruchwald sowie geschlossener Laubwald aus Eichen und

Buchen.

Um die interessantesten Stellen gut zu erreichen, hat Küper zwei Landwirte gebeten, die Gruppe im Wald mit Traktor und Anhänger zu fahren. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Angesagt sind feste Schuhe,

wetterfeste Kleidung und gegebenenfalls ein Mücken- und Zeckenschutzmittel. Im Aschluss an die Tour gibt es Gelegenheit, bei einer Tasse Kaffee offen gebliebenen Fragen zu diskutieren.

 

Ideales Klima für zartes Gemüse

Bild: Architekt Bernhard Schroeder (links) weiß aus Erfahrung, worauf bei Auswahl und Bau eines Gewächshauses zu achten ist. (Foto: R. Meyer)
Bild: Architekt Bernhard Schroeder (links) weiß aus Erfahrung, worauf bei Auswahl und Bau eines Gewächshauses zu achten ist. (Foto: R. Meyer)

NABU-Seminar an diesem Samstag: Gärtnern im eigenen Gewächshaus

Viele Hobby-Gärtner träumen vom eigenen kleinen

Gewächshaus.

In einem Seminar am Samstag, 4. Mai, greift der NABU alle wichtigen Aspekte im Mitmach- und Erlebnisgarten MEGa auf dem Hartmannshof bei Rotenburg auf.

Zeit: 14.30 bis etwa 17 Uhr.

Alle Interessierten sind willkommen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

„Gurken, Paprika, Auberginen – für diese und viele weitere zarte Pflanzen ist es bei uns im Freilandanbau schnell zu kalt. In Gewächshäusern hingegen gedeihen sie prächtig“, sagt Gärtnerin Birgit Dodenhof vom NABU. Außerdem könne man geschützt früher pflanzen und säen als draußen und auch später im Jahr noch ernten.

Im Gewächshaus im MEGa erläutert die Fachfrau, worauf man achten sollte. Alle, die selbst mit dem Gedanken spielen, sich ein Gewächshaus anzuschaffen, erhalten von Bernhard Schroeder Tipps zur Auswahl und zum Aufstellen daheim: Welche Scheiben haben welche Eigenschaften? Welche Fundamente haben sich bewährt? Welche Ausstattung ist sinnvoll? Der NABU-Architekt ist selbst seit vielen Jahren in seiner Freizeit im eigenen Gewächshaus tätig und war beim Erstellen des Gewächshauses im Mitmach- und Erlebnisgarten maßgeblich beteiligt. Er hält beim Seminar auch Ideen für diejenigen bereit, die sich ihr Gemüsehäuschen komplett selbst bauen möchten.

 

NABU-Führung durch die Wasserfuhren

Viele Vögel hört man eher, als man sie sieht. Aber welche Art ist woran zu erkennen? Die Vogelkenner Fritz Ibold und Holger Bargemann kennen viele Merkmale und Merksprüche. Für Sonntag, 28. April, lädt der NABU zu einem ornithologischen Spaziergang in den Morgen. Denn dann ist das Frühjahrskonzert am eindrucksvollsten. Treffen ist um 7 Uhr in Rotenburg auf der Holzbrücke über die Rodau in Verlängerung des Stockforthswegs. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

Der Tour führt durch die sogenannten Wasserfuhren mit ihren unterschiedlichen Lebensräumen und der dadurch bedingten Vielfalt an Arten. Auf der einen Seite des noch recht naturnahen Gebietes unmittelbar südlich der Stadtgrenze liegt die Wiedau mit ihrer Niederung, auf der anderen die Rodau. Der schmale Geestrücken dazwischen ist mit Eichen, Buchen und Nadelholz abwechslungsreich bewaldet.

 

Weil die meisten Bäume noch nicht voll im Laub stehen, sind viele Vögel nicht nur zu hören, sondern wahrscheinlich auch zu beobachten. Singdrossel und Rotkehlchen dürften vielen Naturfreunden bekannt sein. Aber wie sind die verschiedenen Laubsänger zu unterscheiden? Und Schwarzkehlchen, Feldschwirl und Neuntöter freuen sich über das Mosaik an extensiv genutzten Mähwiesen, Weiden und kleinen Brachen entlang der Rodau, das der NABU erworben hat und gemeinsam mit der Landwirtschaft auf dem Hartmannshof und einem weiteren Bio-Landwirt pflegt und entwickelt.

 

Für die Veranstaltung sind insgesamt drei Stunden vorgesehen. Auch Anfänger sind willkommen. Wer hat, sollte ein Fernglas mitbringen. Wer keines hat, erhält eines geliehen. Im Anschluss an die Tour gibt es bei einer Tasse Kaffee und Kuchen Gelegenheit zu einem Klönschnack mit den beiden Experten.

 

Foto: Neuntöter, U. Schmidt

 

 

Osterdemo gegen Gasförderung

Am Samstag vor Ostern fand die traditionelle Demo gegen Fracking in Rotenburg statt. Mehr als 250 Personen haben daran teilgenommen. Darunter auch wieder zahlreiche NABU-Mitglieder.

Roland Meyer, Vorsitzender des NABU Rotenburg, war gebeten worden, auf der Abschlusskundgebung zu sprechen.

Hier sein Redebeitrag:

 

"Liebe Rotenburgerinnen und Rotenburger, liebe Mitdemonstranten:

 

Vor fünf Jahren haben wir Quecksilber in der Nähe von Förderstätten nachgewiesen. Vor viereinhalb Jahren sind die erhöhten Krebsraten in Bothel und Rotenburg bekannt geworden. Vor inzwischen zweieinhalb Jahren wurde ein statistischer Zusammenhang zwischen den Erkrankungen und der Nähe des Wohnortes zu Bohrschlammgruben herausgefunden. Und nun wird weiter untersucht. Das ist gut. Aber zugleich muss endlich das Vorsorgeprinzip gelten. Wir fordern, dass die Gasförderung zumindest so lange ausgesetzt wird, bis erwiesen ist, dass sie nichts mit den Krankheiten zu tun hat.

 

Bei der Erdgasproduktion geht es vor allem ums Geld. Aber Gesundheit muss Vorrang vor Geschäftemacherei haben.

 

Wenn die Erderwärmung auf zwei Grad begrenzt werden soll, darf nur ein Drittel der heute bekannten Vorräte an fossilen Brennstoffen genutzt werden. Das allermeiste muss in der Erde bleiben. Wer trotzdem und ohne dass Gesundheitsgefahren ausgeschlossen sind in der dicht besiedelten Metropolregion Hamburg Restvorkommen aus der Erde presst, ist kein guter Nachbar. Exxon, Wintershall-DEA, PRD, Vermillion und Co: Ihr seid hier nicht willkommen. Überlasst das bisschen hiesiges Gas getrost den Kindern und Enkeln. Es wird dadurch nicht schlechter, sondern steigt sogar im Wert.

 

Wir fordern: Schluss mit der Gasförderung, bis die Ursachen der Krebshäufungen bekannt sind. Keine weiteren Investitionen in die Gasförderung, keine neuen Bohrungen und keine weiteren sonstigen Anlagen. Und zwar mindestens, bis Gasförderung als Ursache der Krebshäufungen ausgeschlossen ist.

 

Ein zweites Beispiel für ein Handlungsdefizit: das Artensterben und die Verschmutzung unseres Wassers.

 

Die Biomasse der Fluginsekten hat dramatisch abgenommen. Gerade einmal eine von 40 landwirtschaftlichen Flächen ist einigermaßen artenreiches Grünland. Rotschenkel, Kiebitz, Brachvogel, Rebhuhn, Feldlerche – die Wiesen- und Feldvögel werden immer seltener. Seit Jahrzehnten. Und auch um die Flüsse ist es nicht gut bestellt. Und im Grundwasser haben die Nitratwerte an vielen Stellen das Erlaubte erheblich überschritten.

 

Alle Experten sind sich einig: Die wesentliche Ursache ist die intensive Landwirtschaft.

 

In Südamerika werden zum Schaden des Klimas Regenwälder gerodet, um Gen-Soja anzubauen. Das wird dann bei uns verfüttert. Dabei entsteht Gülle. Die belastet unsere Flüsse und unser Grundwasser. Und ein Teil des erzeugten Fleischs landet zu Billigpreisen in Entwicklungsländern und zerstört dort die Existenzgrundlagen heimischer Bauern. Dieses System ist irre. Und selbst bei uns nützt das „Wachsen oder weichen“ nicht einmal den Landwirten. Denn in den vergangenen 30 Jahren mussten drei Viertel von ihnen weichen.

 

Wir wollen, dass es weiter bäuerliche Betriebe in unseren Dörfern gibt. Wir sind bereit, für Lebensmittel anständige Preise zu zahlen. Wir wollen, dass Landwirte für Natur- und Landschaftspflege Geld erhalten. Deshalb fordern wir, dass die europäische Agrarförderung entsprechend umgebaut wird. Sie ist der größte Posten im EU-Haushalt. Liebe Leute: Geht zur Europawahl am 26. Mai und macht eure Kreuze bei denen, die bereit sind, endlich zu handeln! Und sprecht mit Freunden, Kollegen und Bekannten, damit sie das auch tun.

 

Punkt 3: der Klimawandel

 

Der Klimawandel ist bereits in vollen Gange. Um die Schäden in hoffentlich einigermaßen erträglichen Grenzen zu halten, muss der durchschnittliche Temperaturanstieg auf 2, besser 1,5 Grad begrenzt werden. Aber viel zu lange ist viel zu wenig geschehen. Ein Kohleausstieg erst in zwanzig Jahren ist zu spät. Wir fordern, dass endlich gehandelt wird.

 

Auf dieser Erde leben 7,6 Milliarden Menschen. Wir wollen keine Fluchtursachen schaffen und dauerhaft in Frieden miteinander auskommen. Das wird nur gelingen, wenn in Zukunft alle Menschen die gleichen Rechte haben. Auch die gleichen Verschmutzungsrechte.

 

Jeder Deutsche ist im Durchschnitt für 11 Tonnen CO2 im Jahr verantwortlich. Es dürfen nur etwa 2,5 Tonnen sein. Weniger als ein Viertel. Nicht sofort, aber möglichst schnell. Das ist dramatisch.

 

Politik und Wirtschaft erwecken den Anschein, dass sich der Klimawandel rein technisch wird lösen lassen. Durch Windparks, durch E-Autos, durch Fassadendämmung, durch Videokonferenzen statt Dienstreisen usw.. Ich glaube, da wird uns Sand in die Augen gestreut. Damit weiter viel produziert und verdient werden kann. Neue und immer mehr Technik alleine wird es nicht richten. Es kommt hauptsächlich auf uns an.

 

Beispiel: Windenergie trägt zu 2,5 Prozent zum Gesamtenergieverbrauch in Deutschland bei. Selbst wenn sie verdreifacht wird, ist der Effekt gering. Aber die Schäden in Natur und Landschaft sind groß. Hier bei uns und überall dort, wo die Förderung von seltenen Erden für Windräder und E-Autos riesige Giftmülldeponien im Freien schafft. Wir erzeugen in großem Ausmaß neue Probleme. Aber dass wir so unser eigentliches Problem, den CO2-Ausstoß, lösen, ist Wunschdenken.

 

Trotz des Ausbaus der Erneuerbarer Energien hat es in den vergangenen 40 Jahren nur zwei Mal einen Rückgang des CO2-Ausstoßes gegeben: beim Zusammenbruch der DDR-Industrie und bei der Wirtschaftskrise nach Lehmann-Brothers. Tatsache ist: Immer, wenn die Wirtschaft wächst, wächst der CO2-Ausstoß. Das ist keine Überraschung, sondern das können Wissenschaftler schlüssig erklären. Die Entkoppelung von Wachstum und Ressourcenverbrauch ist ein Versprechen, das bisher nie eingelöst wurde. Darauf dürfen wir uns nicht verlassen.

 

Lasst uns selbst etwas gegen den Klimawandel tun. Lasst uns vor allem weniger konsumieren: weniger Autos, weniger Fleisch, keine Flugreisen, weniger Mode, weniger neue Fernseher und so weiter. Weniger industrielle Produktion. Dafür nach und nach mehr Selbst- und Nahversorgung, längere Nutzungsdauern, mehr Reparatur, mehr Second-Hand, mehr gemeinschaftliche Nutzung. Ein Leben auf kleinerem Fuße. In einer schrumpfenden Wirtschaft werden wir zwar etwas weniger Einkommen haben. Aber dafür freiere Zeiteinteilung, mehr Miteinander, mehr Gerechtigkeit und Frieden in der Welt. Denn in Wirklichkeit brauchen wir viel weniger, als wir uns heute auf Kosten des Klima und der Natur leisten. So wie bisher, geht es nicht weiter. Lasst uns anfangen. Freiwillig und fröhlich und bevor es ganz zu spät ist."

 

mehr lesen

Neue Gehölzgruppen an der Rodau

NABU bepflanzt Böschung mit Erlen, Ulmen und Eschen

18 Erlen, dazu begleitend sechs Eschen, vier Flatterulmen, zwei Hasel, zwei Schneeball und zwei Weißdorn: 19 NABU-Aktive haben den Böschungsbereich der Rodau aufgewertet. Anschließend sicherten die Naturschützer die drei neu gepflanzten Baumgruppen durch 100 Meter Wildzaun vor Verbiss durch Rehe.

Hintergrund: Der NABU hat an der Rodau bei Rotenburg auf Höhe des Stockforthswegs im vergangenen Jahr gut acht Hektar zum Teil sehr feuchtes Grünland gekauft. Durch unterschiedliche Bewirtschaftung soll dort nach und nach ein vielfältiges Mosaik entstehen: von Viehweiden über extensiv genutzte Mähwiesen bis hin zu kleineren Dauerbrachen. Bereits im vergangenen Jahr haben die Rotenburger Werke als Partner des NABU begonnen, einen Teil der Fläche mit robusten Angus-Rindern zu beweiden. Um auch die Ufer und später das Flussbett aufzuwerten, hat der Naturschutzbund die Fließgewässerfachleute Victor Reinhold und Dr. Maike Piepho von der Aktion Fischotterschutz aus Hankensbüttel mit ins Boot geholt. Die erste Maßnahme war jetzt die Anlage von drei Gehölzgruppen auf einem Teilstück hinter der Sohlgleite am rechten Ufer des Flusses. Roland Meyer (NABU) erläutert: „Erlen befestigen Ufer. Wenn sie groß sind, ragen die Wurzeln bis ins Wasser und bieten dort Ruhebereiche und Verstecke. Die Bäume beschatten das Wasser und sorgen so für kühlere Temperaturen mit weniger Schwankungen und so für bessere Sauerstoffverhältnisse. Und schließlich stellt Erlenlaub eine der Grundlagen des Nahrungskette in Flüssen dar.“ Die Pflanzaktion im FFH-Gebiet war zuvor mit der Naturschutzbehörde, dem Wasserwirtschaftsamt, dem Unterhaltungsverband und dem

NLWKN abgestimmt worden. „Wir hatten einen sehr konstruktiven Ortstermin miteinander. Die eine Uferseite wird zweitweise im Zuge der Gewässerunterhaltung befahren. Aber an der anderen stand einer Pflanzung mit gebietsheimischem Material nichts entgegen. Die Detailplanung und die Finanzierung aus Fördergeldern der Metropolregion Hamburg hat die Aktion Fischotterschutz übernommen. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Meyer. Der NABU stehe außerdem im Gespräch mit dem NLWKN. Ziel sei, in den nächsten Jahren ein größeres Projekt an der Rodau auf den Weg zu bringen.

Damit im Mai gesät werden kann

Bild: Damit in der Einrichtung zu Hause später alles klappt, übten Erzieherinnen und Paten gemeinsam die Montage der Bausätze.
Bild: Damit in der Einrichtung zu Hause später alles klappt, übten Erzieherinnen und Paten gemeinsam die Montage der Bausätze.

NABU-Projekt: Erzieherinnen und Paten übernehmen Hochbeete

Reges Treiben in der großen Scheune auf dem Hartmannshof: Gut geschützt vor Regen übten gut 30 Erzieherinnen, Patinnen und Paten aus dem NABU-Hochbeete-Projekt gemeinsam, wie die Hochbeet-Bausätze fertig montiert, richtig aufgestellt und anschließend befüllt werden. Anschließend konnten die zehn am Projekt

beteiligten Kindergärten sowie die Kirchwalseder Grundschule ihre Bausätze sowie Kompost, Mutterboden und Holzhackschnitzel in Empfang nehmen.

„Die Teilnehmenden haben in fünf Gruppen jeweils einen Beetkasten samt Mäuseschutz, Noppenfolie und Abdeckbrettern zusammengebaut. Dann haben wir einen davon zusammen im Mitmach- und Erlebnisgarten MEGa aufgestellt und befüllt. Jetzt sind alle gut gerüstet, ihre Hochbeete daheim in den Einrichtungen fertig zu stellen. Und im Mai kann dann überall gesät und gepflanzt werden“, berichtet Projektleiter Roland Meyer. Er dankt allen für ihr Engagement in ihrer Freizeit.

Der NABU hatte die kindgerechten Beete eigens für das von der Bingo-Umweltstiftung und dem Landkreis Rotenburg geförderte Projekt entworfen. Zusammen mit Jungen und Mädchen der Beekeschule Scheeßel hatten die Ehrenamtlichen dann 650 laufenden Meter Lärchenholz zu Bausätzen für 19 Hochbeete verarbeitet. Die werden jetzt in drei Rotenburger Kindergärten (Tabaluga, Lindenburg, Aktion-Kita) sowie in den Einrichtungen in Waffensen, Mulmshorn, Taaken, Helvesiek, Fintel, Jeddingen, Visselhövede

und an der Grundschule Kirchwalsede genutzt, damit Kinder Erfahrungen mit Säen, Pflegen und Ernten machen können und ganz nebenbei Lust auf gesundes Essen bekommen. Für diese Tätigkeit schult und vernetzt der NABU Erzieherinnen und pro Einrichtung ein bis vier ehrenamtliche Patinnen und Paten. Die Aufbau-Übung war der bereits zweite Workshop in der noch jungen Saison.

Zauberhafte alte Getreide im MEGa

Bild: Aus Gräsern entstand eine große Vielfalt an Getreidesorten. Einige davon sollen beispielhaft im MEGa gesät werden.
Bild: Aus Gräsern entstand eine große Vielfalt an Getreidesorten. Einige davon sollen beispielhaft im MEGa gesät werden.

NABU-Praxisseminar spürt Sesshaftwerdung des

Menschen nach

In der Jungsteinzeit hat der Mensch begonnen, Gräser zu kultivieren. Daraus haben sich die Getreide entwickelt, die wir heute kennen. Diesem Prozess widmet sich ein NABU-Praxisseminar am

Sonntag, 31. März, im Mitmach- und Erlebnisgarten MEGa auf dem Hartmannshof. Beginn ist um 15 Uhr.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Als die

Menschen vor etwa 12.000 Jahren im damaligen Mesopotamien anfingen, gezielt geeignete Gräser anzusäen und zu ernten, konnten sie sesshaft zu werden. Aus Jägern und Sammlern wurden nach und nach Bauern. Ausgehend vom Zweistromland verbreitete sich eine von unterschiedlichen Kulturtechniken getragene Getreidevielfalt. Norddeutschland erreichte sie vor etwa 5.500 Jahren.

Im Seminar erläutert Boris Reinsch aus Brake den Prozess, der unsere Kultur bis heute prägt. In einem bebilderten Vortrag im alten Schafstall zeigt er viele heute fast vergessene Kulturpflanzen. Anschließend lädt der Referent zum Praxisteil und baut mit den Teilnehmenden einige Sorten beispielhaft auf einem

Beet im Mitmach- und Erlebnisgarten MEGa an.

Gemüse wie bei den Indianern

Bild: Mischkultur, Vorzucht, Lieder und Bewegungsverse: Emsig erarbeiten sich mehr als 30 Paten und Erzieherinnen Details für das Gärtnern mit Kindern.
Bild: Mischkultur, Vorzucht, Lieder und Bewegungsverse: Emsig erarbeiten sich mehr als 30 Paten und Erzieherinnen Details für das Gärtnern mit Kindern.

Kita Tabaluga Gastgeber für ersten Workshop im

neuen NABU-Projekt

„Damit Kinder die Chance haben, das Werden einer Pflanze vom ganz kleinen Samen bis zum fertigen Gemüse zu erleben.“ So beschrieb eine Seniorin ihre Motivation, sich als Patin am Kindergarten-Hochbeeteprojekt des NABU Rotenburg zu

beteiligen. Rechtzeitig zu Beginn der Saison fand dafür jetzt der erste Workshop statt. Dabei kamen mehr als 30 Patinnen, Paten und interessierte Erzieherinnen in der gastgebenden Rotenburger Kita Tabaluga zusammen.

Neben dem gegenseitigen Kennenlernen standen die Themen Mischkultur und das Vorziehen von Gemüsesorten im Mittelpunkt. Außerdem gab es Tipps zu pädagogischen Elementen wie Bewegungsverse und Liedern, die das Gärtnern mit den Kindern bereichern können.

Das Projekt wird von der Bingo-Umweltstiftung und vom Landkreis gefördert. In diesem Jahr beteiligt sind zehn Kitas aus Rotenburg, Waffensen, Mulmshorn, Taaken, Jeddingen, Visselhövede, Fintel und

Helvesiek sowie die Grundschule Kirchwalsede. Alle erhalten ein oder zwei Hochbeete. Außerdem wurden auf dem Workshop Gartenwerkzeug für die Kinder und bio-zertifiziertes Saatgut für jeweils 19 verschiedene Gemüse und Kräuter ausgehändigt.

Damit lassen sich die vom NABU erarbeiteten und auf dem Treffen vorgestellten Anbauvorschläge umsetzen. Demnach könnte im jeweils ersten Hochbeet jeder Einrichtung eine breite Artenpalette

heranwachsen, die von Zuckererbsen über Radieschen, Möhren und Mangold bis hin zu Gurken, Basilikum, Kresse, Schnittlauch. Petersilie und Kamille reicht. Im jeweils zweiten Beet könnte es unter dem Motto „Wie bei den Indianern“ um eine alte Feldkultur der Maya gehen, bei der sich Mais, Bohne und Kürbis gegenseitig helfen. „Schon das Motto ist ein Knaller für die Kinder“, äußerte sich eine Erzieherin spontan.

Beekeschule hilft beim Hochbeet-Projekt

Bild: Emsig bauen Jugendliche aus der achten Klasse gemeinsam mit NABU-Ehrenamtlichen an den Hochbeeten. Bis Ende März müssen sie fertig sein.
Bild: Emsig bauen Jugendliche aus der achten Klasse gemeinsam mit NABU-Ehrenamtlichen an den Hochbeeten. Bis Ende März müssen sie fertig sein.

Schüler und NABU fertigen gemeinsam 19 Bausätze für elf Kindergärten

 

Als Werklehrer Matthias Hoppenrath über einen Kollegen vom Hochbeete-Projekt des NABU Rotenburg erfuhr, war für ihn klar: Das Herstellen der Beete könnte eine gute Aufgabe für unseren Wahlpflichtkurs (WPK) Werken sein. Schnell wurde ein Ortstermin mit NABU-Tischler Bernhard-Schroeder, Schulleiter Sven Borstelmann und Projektleiter Roland Meyer anberaumt. Dabei wurden gleich Nägel mit Köpfen gemacht. Inzwischen sind vier NABU-Ehrenamtliche, Lehrer Hoppenrath und 15 Schüler eifrig dabei, aus 162 vier Meter langen Lärchenbohlen 19 Hochbeete für

kreisweit elf Kitas zu zimmern.

„Jugendliche sind besonders über konkretes Tun zugänglich. Wir freuen uns darüber, gemeinsam mit ihnen zu arbeiten. Sie haben eine richtige Aufgabe und helfen uns dabei, Umweltbildung für kleine Kinder

anzubieten. Das ist ganz toll“, sagt Roland Meyer vom NABU. Hoppenrath ergänzt: „Und wir freuen uns darüber, einen Beitrag zu einem guten Projekt leisten zu können. Für unseren Werkunterricht ist es prima, mit gutem Material etwas herstellen zu können, was lange hält und wirklich gebraucht wird. Und die

Helfer vom NABU steuern nicht nur ihr Können bei, sondern machen unsere Schule auch etwas bunter.“

Am von der Bingo-Umweltstiftung und dem Landkreis Rotenburg finanziell geförderten Hochbeete-Projekt des NABU nehmen im ersten Jahr drei Kitas aus Rotenburg sowie je eine aus Helvesiek, Fintel, Mulmshorn,

Waffensen, Taaken, Visselhövede und Jeddingen sowie die Grundschule Kirchwalsede teil. Sie alle erhalten nach Wunsch ein oder zwei kindgerechte Hochbeete inklusive Füllung, Werkzeug und Saatgut für 19 verschiedene Gemüsearten. Die bauen die Kinder dann gemeinsam mit ihren Erzieherinnen und

ehrenamtlichen Paten an. Sie erhalten vom NABU fortlaufend Tipps und Anregungen für ihre Arbeit. Ziel ist es, Primärerfahrungen mit Säen, Pflegen und Ernten zu ermöglichen und Lust auf gesundes Essen zu machen.

Ein erstes Treffen aller Paten und Erzieherinnen findet in der kommenden Woche in Rotenburg statt. Themen sind gute und schlechte Nachbarschaften unter Gemüsearten, die Planung der Beete und das

Vorziehen. Außerdem wird das Saatgut verteilt. Spätestens Ende März sollen dann die Hochbeet-Bausätze fertig sein. Sie werden dann im Laufe des Aprils an den Einrichtungen aufgebaut, so dass im Mai die ersten von den Kindern inzwischen auf der Fensterbank vorgezogenen Pflänzchen gesetzt werden können.

Wer wohnt denn da?

Foto: R. Priemer
Foto: R. Priemer

NABU und VHS laden für Samstag zum Nistkastentag in Rotenburg

Die Brutsaison steht unmittelbar vor der Tür. Viele

Vögel sind schon auf der Suche nach einem geeigneten Plätzchen. Höchste Zeit, den eigenen Garten ausreichend mit Kästen zu bestücken, meint der NABU. Worauf man achten sollte, erklären die Naturschützer an Stellwänden und Infotischen an diesem Samstag mit Unterstützung der Volkshochschule im Kantor-Helmke-Haus

                                                                                              (Rotenburg, Am Kirchhof 10).              

                                                                                               Geöffnet ist von 9 bis 12 Uhr.

Von der Blaumeise über den Gartenrotschwanz und die Mehlschwalbe bis hin zu Dohle, Turmfalke und Wildbienen: Der NABU hält Baupläne für viele Nistpläne bereit, die den Bedürfnissen der verschiedenen Arten gerecht werden. Sie geben Tipps zum richtigen Aufhängen und Warten und beraten, welche Vogelarten wo erwartet und unterstützt werden können. Das schützt Vogelfreunde vor Fehlinvestitionen und Enttäuschungen.

Gute Nistkästen für Höhlenbrüter wie Blau- und Kohlmeise oder auch den Star sind entweder aus Holzbeton oder aus unbehandeltem Holz mit einer Wandstärke von möglichst zwei Zentimetern gefertigt. „Das dient der Isolierung gegen Kälte und Wärme. Und damit Jungvögel gut emporklettern und später ausfliegen können, ist außerdem wichtig, dass der Kasten von innen rau ist“, erklärt Roland Meyer vom

NABU. Modelle mit glatten oder dünnen Wänden oder gar aus Plastik könnten schnell zur tödlichen Falle für die ganze Brut werden. „Bitte genau hinschauen. Einige Angebote zum Beispiel bei Discounter und im Versandhandel können mehr Schaden als Nutzen anrichten“, empfiehlt Meyer.

Wer Vögel in den Garten locken möchte, sollte nicht nur Nistkästen anbringen, sondern ihn naturnah gestalten. Denn wo sie nichts zum Fressen finden, etwa weil heimische Büsche mit geeigneten Früchten und Blüten für Insekten fehlen, fühlen sich die gefiederten Gäste nicht wohl. Auch dazu hält der NABU Anregungen bereit.

Damit die Heide Heide bleibt

NABU lädt für diesen Samstag zum offenen Arbeitseinsatz

 Wer möchte ganz konkret mit anfassen, damit die Welt wenigstens im Kleinen ein

wenig besser wird? Der ist herzlich eingeladen zu einem offenen Arbeitseinsatz

des NABU Rotenburg.

An diesem Samstag, 23. Februar, soll gemeinsam eine Heidefläche vom Aufwuchs an Birken und Kiefern befreit werden.

Alle Heideflächen waren ursprünglich Wälder. Ab dem 11. Jahrhundert wurden die Bäume in großem Stil gefällt, um sie als Bau- oder Brennholz zu verwenden. Die

entstandenen Grünflächen wurden beweidet, die oberste Bodenschicht abgetragen (abgeplaggt).

So wuschen die Nährstoffe aus den ohnehin schon kargen Böden aus. Verschiedene Heidearten sowie einige Birken und Wacholder waren die einzigen Pionierpflanzen, die noch Fuß fassen konnten.

Das Problem: Wenn die Offenlandschaft nicht regelmäßig genutzt oder beweidet wird, verbuscht sie. So geht dieser extreme Lebensraum verloren. Im Sinne der Vielfalt unserer Kulturlandschaft und der Biodiversität soll das verhindert werden.

Zu Beginn der Arbeit gibt Henrik Scheunemann von der Naturschutzbehörde einen Einblick in die Besonderheiten des Gebietes.

Der Einsatz findet in der Nähe der so genannten Bullensee-Kreuzung an der B440

statt.

Er beginnt um 9 Uhr und endet mit einem gemeinsamen Mittagessen.

Der NABU bittet um Anmeldung unter 04263-6757894.

Bei der Gelegenheit wird der genaue Treffpunkt erklärt und werden auf Wunsch Fahrgemeinschaften abgestimmt.

Jetzt kann der Frühling kommen

NABU und Landkreis sind auf die Krötenwanderung

vorbereitet

Gemeinsam für den Amphibienschutz:

Einen ganzen Samstag lang haben zwei Außendienst-Mitarbeiter der Naturschutzbehörde und 21 NABU-Aktive im Altkreis Rotenburg etliche Kilometer Krötenzäune aufgestellt.

Hintergrund: Zu Beginn des Frühjahrs wandern Kröten, Molche und manche Froscharten in ihre Laichgewässer,

um sich dort fortzupflanzen. Dabei stellt der Straßenverkehr eine große Gefahr für sie dar.

Die wechselwarmen Tiere haben den Winter geschützt zum Beispiel unter Laubschichten, Wurzeln,

Steinen oder in Löchern im und am Waldboden verbracht. Mit steigenden Temperaturen erwachen sie und suchen den nahen Teich oder Tümpel auf, in dem die meisten von ihnen einst selbst geschlüpft und herangewachsen sind.

Typischerweise beginnt der Zug in nassen Nächten mit Temperaturen oberhalb von fünf Grad Celsius.

Die Zäune halten die langsamen Tiere davon ab, die Fahrbahn zu überqueren. Sie fallen stattdessen in Eimer, die die Naturschützer etwa alle 25 Meter längs der Barrieren eingegraben haben. Jeden Morgen patrouillieren dann ehrenamtliche Krötenfreunde an den Zäunen und setzen die über Nacht gefangenen Amphibien sicher auf die andere Straßenseite. Koordiniert wird diese Tätigkeit vom Amt für Naturschutz im Kreishaus.

Der nächste konkrete Naturschutz-Einsatz des NABU findet am Samstagvormittag, 23. Februar, statt. Dann wird es darum gehen, gemeinsam eine Heidefläche zu entkusseln.

Wer mitmachen möchte, ist willkommen und kann sich schon jetzt unter 04263-6757894 anmelden und erfährt dann Uhrzeit und Treffpunkt.

Gutes Leben im Klimawandel?

VHS und NABU laden zum Vortrag:

Genügsamkeit statt „immer mehr“

 „Wenn wir den Klimawandel noch hinreichend bremsen

wollen, müssen wir anders leben. Das weiß eigentlich jeder. Aber statt Konsequenzen zu ziehen, machen wir uns vor, dass der technische Fortschritt es schon richten

werde. Von dieser bequemen Lebenslüge müssen wir uns verabschieden.“ Das sagt Roland Meyer vom NABU Rotenburg. Gemeinsam mit der Volkshochschule lädt der Umweltverband jetzt zu einem Bildvortrag des Umweltwissenschaftlers Dr. Heribert Wefers.

Zeit und Ort: Montag, 11. Februar, 19.30 Uhr, Auditorium der VHS im Kantor-Helmke-Haus (Rotenburg, Am Kirchhof 10).

Eintritt: fünf Euro,

NABU-Mitglieder frei.

Unsere Gesellschaft setzt noch immer auf Wachstum. „Aber sobald die Wirtschaft wächst, steigen der CO2-Ausstoß und der Rohstoffverbrauch“, sagt Wefers. In seinem Vortrag zeigt der Naturwissenschaftler und Autor, warum das so ist und dass wir dafür einen hohen Preis bezahlen. Wefers: „Das "Mehr, größer,

schneller" schadet allen! Gutes Leben erfordert dagegen ein neues Denken, ausgehend vom Bild einer lebenswerten, menschenwürdigen Zukunft." Und die habe mit Zeit für sich selbst zu tun, mit sozialen Kontakten, einer erfüllenden Tätigkeit und lebenswerten Umwelt - nicht mit den Statussymbolen und dem "Haben wollen" von gestern. Dabei gehe es nicht um schmerzhaften Verzicht, sondern darum, was wir für ein gutes und gleichzeitig faires Leben wirklich benötigen. Was das konkret heißt, wird der Referent an Beispielen erläutern.

Für den NABU ist das Thema zum Beispiel auch im Hinblick auf das neue Regionale Raumordnungsprogramms aktuell, das der Kreistag demnächst verabschieden will. Meyer: „2015 betrug der Anteil der Windenergie am Gesamtenergieverbrauch in Deutschland 2,4 Prozent. Selbst wenn dieser Anteil verdrei- oder vervierfacht wird – was für Natur und Landschaft dann wirklich unverträglich wäre - bleibt er klein. Wir werden den Klimawandel nicht durch Technik und Elektro- oder Wasserstoffautos aufhalten können, sondern vor allem dadurch, dass wir uns ändern. Und das kann wahrscheinlich sogar Freude machen.“

Wie der Garten naturnah wird

Foto: Wilma von Frieling.
Foto: Wilma von Frieling.

NABU-Aktive und Staudengärtner geben konkrete Tipps für zu Hause

Was macht einen naturnahen Garten aus?

Welche Pflanzen sind Futterquellen für Bienen, Vögel und Schmetterlinge?

Was kann man mit wenig Aufwand tun, um ein kleines Naturparadies zu schaffen, in dem sich

auch die Familie gerne aufhält?

Und wie fängt man am besten an?

Diese und weitere Fragen beantworten in einem Bildvortrag am Mittwoch, 6. Februar, die NABU-Aktive Wilma von Frieling, Hobbygärtnerin aus Fintel, und Lutz Früchtenicht, Staudengärtner aus Rotenburg.

Naturnahe Hausgärten mit heimischen Blumen, Stauden, Kräutern und Gehölzen können sich in kleinen Schritten schnell zu einem vielfältig bunten Lebensraum entwickeln. „Wenn Pflanzen Insekten anlocken, Bienen Nektar und Pollen sammeln können und das Rotkehlchen einen Nistplatz findet, ist schon viel gewonnen“ sagt von Frieling.

Ein kleiner Teich für Kröte und Libelle wirke Wunder und auch Recycling spiele im Naturgarten eine wichtige Rolle. Mit Strauchschnitt, Steinbruch und alten Dachziegeln lasse sich so manches anfangen. „Dabei spielt die Größe des Gartens keine Rolle. Selbst wer keinen Garten hat, kann mit Kübeln, Balkonkästen und Töpfen nützlichen Helfern rasch den Tisch decken.“

In der heute vielfach ausgeräumten Landschaft sind heimische Wildpflanzen und Gehölze seltener als früher. Hinzu kommt der Einsatz von Giften. Vögel, Kleintiere und Insekten finden kaum Nahrung, Rückzugsorte und Nistplätze. Die Bestandszahlen vieler Arten nehmen in beängstigendem Tempo ab, etliche sind bei uns bereits ausgestorben. Naturnahe Gärten, in denen sich natürliche Vielfalt wieder breit

machen darf, sind ein nicht zu unterschätzendes Gegengewicht zur Monokultur vieler Agrarflächen.

Die Veranstaltung findet in caféartig-lockerer Atmosphäre statt. Beginn ist um 19.30 Uhr.

Ort: Heimathaus Rotenburg (Burgstraße 2),

Der Eintritt ist frei. Der NABU freut sich über eine kleine Spende.

Im Fokus: Feldlerche und Rotmilan

Für diesen Montag, 7. Januar,

lädt der NABU Rotenburg zum vogelkundlichen Auftakt seines Jahresprogramms.

Beginn ist um 19.30 Uhr

im Rotenburger Heimathaus (Burgstraße 2).

Im Fokus: Feldlerche und Rotmilan.

Während der eher unscheinbare Singvogel jüngst vom NABU zum Vogel des Jahres gekürt wurde, stellt die Niedersächische Ornithologische Vereinigung den eindrucksvollen Greifvogel in den Mittelpunkt ihrer diesjährigen Kartierungen. In seinem Bildvortrag

stellt der Vogelkundler Robin Maares beide Arten genauer vor und erläutert, warum sie gerade jetzt so viel Aufmerksamkeit erfahren.

– Der Eintrag ist frei. Die Naturschützer freuen sich über eine kleine Spende.