Flusslandschaft Havel

Die untere Havel ist eines der letzten großen Überschwemmungsgebiete in Deutschland und hat trotz Eindeichung und Entwässerungsmaßnahmen an vielen Stellen seinen ursprünglichen Charakter bewahrt. Biber, Fischotter und zahlreiche andere Säugetierarten sind hier noch in größerer Zahl verbreitet, die artenreiche Vogelwelt macht den Besuch der von Weiden und Erlen durchsetzten Niederung zur Brutzeit im Frühling zu einem einzigartigen Erlebnis. Rohrdommel und Eisvogel, Pirol, Seeadler und Beutelmeise lassen sich hautnah beobachten. Das Flusssystem der Havel das größte Flussrenaturierungsgebiet Europas. Unter der Federführung des NABU werden hier große Niederungsgebiete wieder der Natur zurückgegeben, der Fluss wird von Steinschüttungen entlastet und kann sich künftig wieder frei entwickeln, Alt- und Nebenarme werden vitalisiert und geben damit neuen Raum für Fische, Amphibien und alle anderen Wasser liebenden Arten.

Reiseablauf:

1. Tag:
Nach einer Stadtführung in Havelberg erreichen wir unsere Unterkunft direkt am Rande der Havel bei Garz. Den frühen Abend werden wir nutzen um die untere Havelniederung auf einer kleinen Wanderung kennen zu lernen. Mit etwas Glück werden wir die heimlichen Bewohner dieser Niederung, die Biber und deren Spuren in der Landschaft, aufspüren und die Frühlingsvogelwelt entdecken.

2. Tag:
Am heutigen Tag wird uns der Fluss selbst aufnehmen: Bei einer längeren Schifffahrt lernen wir die Schönheit und Vielfalt dieser Flusslandschaft kennen und erfahren etwas über die Maßnahmen, die in den vergangenen und in den kommenden Jahren diese Niederung wieder zu einer einzigartigen naturnahen Landschaft werden lassen. Von Rathenow starten wir am späten Nachmittag zu einer kleinen
Wanderung durch die Niederung bis Milow, um danach die Brutgebiete der letzten Großtrappen Deutschlands zu besuchen.

3. Tag:
Die Havelniederung mit ihren zahllosen Wasserflächen ist Ziel zahlreicher Zugvögel, die hier eine Zwischenrast einlegen. Eine der besten Beobachtungsmöglichkeiten für die Rastvögel finden wir am Gülper See, einem Brutplatz für Fischadler, ganz in der Nähe unserer Unterkunft. Auf einem kleinen Fußmarsch können wir verschiedene Beobachtungstürme erreichen und aus der Nähe das Rastvogelgeschehen am See und den angrenzenden Flächen verfolgen. Wenn es das Wetter zulässt, rasten wir nach der Vogelwanderung bei einem Picknick direkt an der Havel. Am Nachmittag führt uns der Künstler und Kenner der Havelniederung, Werner Ilg, bei einem kleinen Spaziergang in die Kräutervielfalt der Region bei Strodehne.

4. Tag

Am frühen Morgen werden wir einen der traditionellen Havelkähne besteigen und dem Fluss oder einem der vielen Seitenarme folgen. In der Morgenstille sind dabei Eisvogel, Pirol, Nachtigall und Sprosser, Seeadler und Biber wie viele andere Arten zu entdecken. Gegen Mittag beginnt die Rückfahrt, die uns noch zum Storchendorf nach Rühstädt an der Elbe führt. Dort wo bis zu vierzig Storchenpaare in dieser Zeit mitten im Brutgeschäft beobachtet werden können, werden uns örtliche Führer über das Storchendorf und das Leben der Störche aufklären.