Solidarisch und naturnah

NABU-Führung: Brunkhorst stellt „Gourmet-Gärtnerei“ in Hatzte vor

 Die Art und Weise, wie Landwirtschaft betrieben wird, hat großen Einfluss auf die Landschaft und damit die Artenvielfalt. Das meint der NABU. Darum hat er Torsten Brunkhorst gebeten vorzustellen, was er unter naturnahem Gärtnern versteht. Der Elsdorfer betreibt seit 2020 eine solidarische Landwirtschaft mit dem Namen „Gourmet-Gärtnerei“ in Hatzte.

Termin der Führung: Sonntag, 11. Juni, 15 bis 16.30 Uhr. Treffen ist der Ortsausgang von Hatzte in Richtung Wittkopsbostel (Peterstraße 20).

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die rund 40 Gemüsesorten, die Brunkhorst für einen festen Kundenkreis anbaut. Er zeigt die Kulturen, geht auf die besonderen Bedürfnisse der heute oft ungewöhnlichen Pflanzen ein und beantwortet Fragen. Dabei geht es auch um Regeneration von Boden, Gründüngung und Bienenweiden. In den Gewächshäusern sind erste Früchte zu sehen.

Nach dem Konzept der solidarischen Landwirtschaft schließt sich ein Bauer oder Gärtner mit seinen Kunden zu einer Solidargemeinschaft zusammen. Diese zahlen monatlich einen festen Betrag. Damit kann jener gut planen und alle Betriebsausgaben bestreiten, darunter Jungpflanzen, Maschinen und auch sein Gehalt. Im Gegenzug verteilt der Landwirt seine gesamte Ernte an die Beitragszahler. Fällt sie gut aus, ist das recht viel, sonst entsprechend weniger. Das Risiko trägt damit nicht der einzelne Landwirt, sondern eine größere Gemeinschaft. Die kann umgekehrt aber auch besonders profitieren.

Außer dem Betreib von Torsten Brunkhorst gibt es in der Region mehrere Höfe, die nach diesem Prinzip arbeiten, etwa den Hof Grafel in Rotenburg, den Mirandahof in Stuckenborstel und den Weidenhof in Lünzen. Die Vorteile, die diese Art des Wirtschaftens haben kann, gehen über den Aspekt der Solidarität noch hinaus. Stichworte sind zum Beispiel regionale Ernährung, naturnahes Wirtschaften und Motivation zu einer neuen Kochkultur. Das Konzept bildet einen Gegenpol zur allseits bedauerten Entfremdung zwischen Erzeuger und Konsument. Brunkhorst beliefert Kunden vor allem in Zeven, Elsdorf und Scheeßel. Sie alle sind eingeladen, im Betreib auch mal mitzuhelfen und gemeinsam über den Anbau für das nächste Jahr mitzuentscheiden.

Für die Veranstaltung am nächsten Sonntag ist keine Anmeldung erforderlich. Im Anschluss besteht die Gelegenheit, bei etwas Kaffee, Tee und Keksen miteinander zu klönen. Der NABU erhebt keine Teilnehmergebühr, freut sich aber über eine Spende.