Baggerballett für den Naturschutz

NABU und Eigentümer starten Naturschutzmaßnahmen in Sandgrube

Eigentümer Hans-Jörg Specht, Sarina Pils vom NABU und der Baggerfahrer besprechen die  Maßnahmen.
Eigentümer Hans-Jörg Specht, Sarina Pils vom NABU und der Baggerfahrer besprechen die Maßnahmen.

In der Sandgrube in Bötersen rollt noch einmal der Bagger an. Grund dafür sind abschließende Naturschutzmaßnahmen, die der Eigentümer Hans-Jörg Specht zusammen mit dem NABU Rotenburg durchführt. Kleine Senken, vegetationsfreie Sandflächen, Flachwasserzonen und weitere Gestaltungsmaßnahmen sind für Sumpfbärlapp, Kreuzkröte, Limikolen, Wildbienen, Eidechsen und andere zum Teil seltene Arten vorgesehen.

 

„Sandgruben können wertvolle Ersatzbiotope für zahlreiche Arten sein, deren Lebensräume in der freien Landschaft bereits verloren gegangen sind oder stark beeinträchtigt wurden“, erklärt Sarina Pils vom NABU Rotenburg. Bereits während des Sandabbaus stellen sich oftmals Arten wie Uferschwalben ein. Nach Abschluss der Abbaumaßnahmen ist ein Entwicklungskonzept für den Naturschutz besonders wichtig, so die zweite Vorsitzende des Rotenburger Naturschutzvereins. Besonders freut sie sich darüber, dass der NABU mit dem Eigentümer Hans-Jörg Specht einen naturbegeisterten Kooperationspartner gefunden hat.

 

Die Maßnahmen sind Auflage der Abbaugenehmigung, die nach Abschluss des Sandabbaus umzusetzen sind und die sehr eng mit der Naturschutzbehörde abgestimmt wurden. Gleichzeitig laufen die Gestaltungsmaßnahmen mit dem NABU-Projekt „Wege zur Artenvielfalt“ einher. In diesem Zusammenhang ist bereits eine Beobachtungshütte am Rand der Sandgrube errichtet worden. „Mit dem Projekt in Bötersen möchten wir über den Lebensraum Sandgrube informieren und begeistern“, erklärt Pils weiterhin.

 

Die Gestaltungsmaßnahmen sind eine Herausforderung für den Baggerfahrer. Der Fahrer muss auf einige Pflanzenarten achtgeben und sehr genau planen, wie er fahren muss, um die Bestände nicht zu gefährden. „Wir haben aber einen sehr guten Fahrer. Es ist schon sehr beeindruckend, wie leichtfüßig er sich mit dem schweren Gerät im Gelände bewegt. Manchmal sieht es sogar ein wenig nach Ballett aus“, schmunzelt die Rotenburger NABU-Frau. Sie geht davon aus, dass sich die Sandgrube nach den abschließenden Maßnahmen mit der Zeit zu einem wahren Paradies für zahlreiche Arten entwickeln wird.