Auch dieses Jahr sind wieder einige neue Horste von Storchenpaaren besetzt worden.

Vier der im Vorjahr besetzten Horste blieben dieses Jahr leer. Dafür wurden aber 9 neue Horste besetzt. So dass dieses Jahr mit 36 Horsten fünf Horste mehr besetzt sind als im Vorjahr.

Weitaus dramatischer ist die Zunahme der Jungstörche. In den letzten beiden Jahren wurden jeweils um die 40 Jungstörche aufgezogen. In diesem Jahr haben wir über 80 Jungstörche. Bis auf zwei Ausnahmen sind immer 2 – 4 Jungstörche in den Horsten.

Waren die Horste bisher im ganzen Gebiet verteilt und keine zwei belegten Horste an einem Ort, rücken die Störche dieses Jahr schon dichter zusammen. In Hassendorf sind drei Horste und in unmittelbarer Nähe in Fährhof noch zwei Horste belegt.

Besonderheiten 2023

Als Besonderheiten ist zu berichten, dass der Horst in Hellwege, der seit meiner Tätigkeit als Storchenbetreuer immer mit Storchenpaaren besetzt war, in diesem Jahr nur ein Storch auf dem Horst war. Im letzten Jahr hatte ein Storchenpaar den Horst angegriffen und das schon brütende Paar vertrieben. Das Männchen ist dieses Jahr wieder gekommen aber nicht das Weibchen. Das Männchen lies trotz mehrerer Versuche kein anders Weibchen auf den Horst. Er blieb alleine.

Auch dieses Jahr fanden auf fast allen Horste Angriffe von fremden Störchen statt. Aber alle Angriffe wurden erfolgreich abgewehrt. In Jeersdorf wurden dabei allerdings die schon gelegten Eier zerstört. Das Paar hat aber noch am 01. Mai mit einer zweiten Brut begonnen. Am 01. Juni sind noch zwei Junge geschlüpft.

Ein Drama ereignete sich auf dem Horst in Ahausen. Der Horstbesitzer rief mich am 11. Juni an, dass ein Elternvogel ein gebrochenes Bein hat. Der Storch konnte noch stehen und fliegen. Die Futtersuche wird aber schwierig sein. Zwei schon ca. fünf Wochen alte Jungvögel waren im Horst. Der gesunde Vogel hat auch weiterhin Futter herbeigeholt. Der verletzte Vogel flog zwar auch zur Futtersuche weg, kam aber ohne Futter für die Jungen zurück. Ich beschloss einen der Jungvögel aus dem Horst zu holen und hoffe, dass der gesunde Storch den zweiten Jungen alleine durchbringt. Den Jungvogel brachte ich am 12. Juni nach Verden zur Storchenstation. Dort wird er per Hand aufgezogen bis er fliegen kann. Inzwischen ist der 2. Jungvogel flügge. Dem Bruder in der Aufzuchtstation in Verden geht es ebenfalls gut. Auch der Storch mit dem gebrochenen Bein ist noch auf dem Horst. Er kann sich trotz des Handikaps versorgen.

In Elsdorf waren die drei Jungstörche schon flügge, als der Besitzer einen der Jungen verletzt auf der Weide fand. Ich habe das verletzt Tier zur  Wildtierhilfestation nach Soltau gebracht. Dort mußte es leider aufgrund der schweren Verletzungen eingeschläfert werden.
Einen weiteren Verlust gab es in Borchel. Ein Jungstorch ist aus dem Horst gefallen. Auch er wurde noch zur Wildtierstation nach Soltau gebracht. Ist dort aber leider verstorben.