Pflanzlichen Neubürgern auf der Spur

NABU-Exkursion am Sonntagnachmittag beschäftigt sich mit Neophyten

Die Kanadische Goldrute hat sich bereits vielerorts etabliert
Die Kanadische Goldrute hat sich bereits vielerorts etabliert

Sie sind durch menschliches Handeln hierher gelangt und haben bei uns vor 500 Jahren noch nicht gelebt: Neophyten. Auf der NABU-Nachmittagsexkursion am Sonntag, 26. Juli, stellt die Biologin Katja Malecek solche pflanzlichen Neubürger vor. Dabei geht sie außer auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Arten auch darauf ein, welche Folgen die Ankunft der Neulinge für die ursprüngliche Pflanzenwelt hatte und hat.

„Von den im Jahr 2000 gezählten 2.147 wilden Pflanzenarten in Deutschland leben 256 erst seit 500 Jahren hier und wurden durch Menschen eingeschleppt“, informiert Roland Meyer vom NABU. Schätzungen zufolge seien in diesem Zeitraum stolze 12.000 Pflanzenarten durch den Menschen nach Deutschland gelangt. „Fuß gefasst haben also nur etwa zwei Prozent. Aber einige sind hier so konkurrenzstark und haben so wenige Feinde, dass sie sich stark ausbreiten und alte heimische Arten verdrängen.“ Prominente Beispiele sind das Indische Springkraut, der Japanische Staudenknöterich, die Späte Traubenkirsche und der Riesen-Bärenklau.

Exkursionsleiterin Katja Malecek hat ihre Diplomarbeit an der Universität Bremen über Neophyten verfasst. Sie wohnt in einem Ortsteil von Scheeßel und ist daher nicht nur im Thema, sondern auch in der Region gut zu Hause.

Der naturkundliche Spaziergang beginnt um 15 Uhr an der Kirche in Lauenbrück. Jeder, der Interesse hat, ist willkommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Nicht-Mitglieder bittet der Naturschutzbund um einen Kostenbeitrag von fünf Euro. Mitglieder und Kinder sind frei.