Staffellauf von der Arktis zur Klimakonferenz

Umweltverbände laden zum Filmabend über Klimapolitik und Fracking

Ein Staffellauf von der Arktis nach Paris zur Klimaverhandlung kommt am Montag, dem 23.11. durch den Landkreis Rotenburg. Neben insgesamt fast 1000 Läufer*innen beteiligen sich an der Aktion auch Menschen aus der Region, die in Begleitung eines Kamerateams von Sittensen über Scheeßel nach Rotenburg laufen, um auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen. Am selben Abend um 19:30 Uhr laden die Umweltgruppen Nabu Rotenburg, Sambucus, Klimabündnis Rotenburg und Strömung Umweltgerechtigkeit zu einer Filmvorführung und Diskussion zu Klimawandel und Gasförderung im Kantor-Helmke-Haus in Rotenburg ein.

Der Staffellauf „Run For Your Life“, der am 23.11. durch den Landkreis Rotenburg kommt, führt 20 Tage lang über 4000 Kilometer von Kiruna in der schwedischen Arktis zur Klimakonferenz nach Paris. Die damit größte Klimaperformance der Welt wird von zahlreichen Organisationen und Individuen vor Ort getragen. Mit dem im Internet live übertragenen Lauf sollen Politik und Öffentlichkeit angehalten werden, mehr Verantwortung

für das Klima zu übernehmen und sich für Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit einzusetzen. Alle Läuferinnen und Läufer erzählen in Form einer persönlichen Geschichte, warum sie mitmachen, warum ihnen das Klima und die Region, in der sie laufen, wichtig sind, und warum wir mit dem Kampf gegen den Klimawandel nicht warten können, sondern jetzt handeln müssen. „Vor einigen Wochen wurden wir angesprochen, ob wir mitlaufen und uns hier vor Ort um die Organisation des Projekts kümmern wollen“, erzählt Charlotte Niekamp von der Gruppe „Strömung Umweltgerechtigkeit“. „Wir waren sofort dabei, und freuen uns sehr, an so etwas Großem und Schönem mitzuarbeiten.“ Im Landkreis Rotenburg beteiligen sich an „Run For Your Life“ Menschen, die hier zur Schule gehen, hier aufgewachsen sind oder hier arbeiten. „Ich liebe diese Gegend. Ich bin hier großgeworden. Aber die Moore und Wiesen, die Landschaft und die Landwirtschaft werden von Klimaveränderungen bedroht“, so Charlotte Niekamp weiter. Und die gegenwärtige Klima- und Energiepolitik, über die in Paris beraten wird, hat noch weitere Folgen für die Region: Die Förderung von Erdgas, das durch die Verbrennung zum Klimawandel beiträgt, bringt Bodenverunreinigungen mit Chemikalien und ungewisse Folgen für die Gesundheit mit sich. „Es verletzt mich, all die Naturzerstörung hier und auf der ganzen Welt zu sehen“, meint Marlin Seeger, die am 23.11. ebenfalls mitläuft. Und Jule Wichern ergänzt: „Ich möchte nicht, dass meine Kinder in einer Welt aufwachsen, die Wirtschaftswachstum und die Gewinne von Öl- und Gaskonzernen einer nachhaltigen Zukunft mit gleichen Lebensbedingungen für alle Menschen vorzieht. Deshalb laufe ich mit.“ Es gibt also genug Gründe, sich zu engagieren und den Kampf gegen den Klimawandel selbst in die Hand zu nehmen! Wer die Läuferinnen und Läufer unterstützen möchte, kann nachmittags einfach zur Laufstrecke kommen: Um etwa 14 Uhr wird der Lauf Sittensen erreichen, um etwa 17 Uhr Rotenburg. Die genauen Zeiten und Orte werden am Lauftag auf der Facebookseite von „Strömung Umweltgerechtigkeit“ veröffentlicht. Und wer noch mehr über die Zusammenhänge zwischen Gasförderung in der Region, dem Klimawandel und unserer Gesellschaft und Wirtschaftsweise und den Verhandlungen in Paris erfahren möchte, sollte um 19:30 Uhr ins Kantor-Helmke-Haus, Am Kirchhof 10 in Rotenburg kommen, wo die Umweltgruppen Nabu Rotenburg, Sambucus, Klimabündnis Rotenburg und Strömung Umweltgerechtigkeit zur Vorführung des Films „This Changes Everything“ (auf Englisch mit deutschen Untertiteln) und einer anschließenden Diskussion einladen. „Der Film erzählt von Bewegungen gegen Umweltzerstörung und Klimawandel rund um die Welt. Von ihm ausgehend wollen wir darüber diskutieren, wie wir im Angesicht des Klimawandels unsere Art zu leben und zu wirtschaften ändern können, und welche Chancen sich dadurch für eine ökologische und soziale Zukunft ergeben“, kündigt „Strömung Umweltgerechtigkeit“ an. Der Eintritt ist kostenlos.