Mit seinem Projekt „Bewohner unter Brücken“ will der NABU in Rotenburg kein zweites Paris schaffen, sondern rund um die Stadt Brutmöglichkeiten für Gebirgsstelzen anlegen. Insgesamt sollen 40 Nisthilfen für die agilen Insektenfänger angebracht werden. In das Projekt werden während der ganzen Zeit behinderte Menschen aus den Rotenburger Werken eng eingebunden.
„Wir wollen mit diesem Vorhaben nicht nur konkrete Naturschutzarbeit leisten“, sagt der NABU Projektbegleiter Herbert Brandt, ,, sondern gleichzeitig ein Beispiel der Integration
behinderter Menschen geben und damit deutlich machen, dass behinderte Menschen in normale Prozesse eingebunden werden können und durchaus gesellschaftlich nützliche Aufgaben übernehmen
können“. Weiterhin wolle der NABU mit der Schaffung von Nist- und Brutmöglichkeiten für Gebirgsstelzen einer Vogelart helfen, die in unserer Region auf Grund von veränderten Lebensräumen
Unterstützung gebrauchen kann.
Dien Anstoß zu dem Projekt gab Karsten Giersch von den Rotenburger Werken. Er leitet dort eine Freizeitgruppe mit bis zu zehn behinderten Menschen. Seine Anfrage beim NABURotenburg, ob man nicht
einmal etwas gemeinsam machen könnte, wurde vom NABU gerne aufgenommen. Nach dem kennen lernen der Gruppe und mehreren Abstimmungsgesprächen stand das Projekt. Im Laufe der nächsten zwei Jahre
werden die behinderten Menschen über 40 Nisthilfen für Gebirgsstelzen herstellen und sie zusammen mit dem NABU Mitarbeiter Werner Kühne an zwanzig Brücken im Umkreis Rotenburgs anbringen. Im
weiteren Verlauf wird die Gruppe mit ihrem Gruppenleiter und dem NABU die Bruthilfen beobachten, um den Erfolg der Arbeit zu sehen. Der Nabu wird dabei die Dokumentation des Projektes
übernehmen.
Auch wenn der Name es vermuten lässt, ist die Gebirgsstelze keineswegs ein reiner Bergvogel. Allerdings lieben diese Stelzen besonders schnell fließende Bäche und sind von allen Stelzenarten am stärksten ans Wasser gebunden. In flachen Gegenden halten sich die Vögel am liebsten dort auf wo das Wasser rauscht, zum Beispiel in der Nähe von Mühlen oder an künstlichen Staustufen. Nahrung ist an unseren Bächen und Flüssen ausreichend vorhanden, nur sind Steilufer zur Nestanlage notwendig. Da diese in unserer Gegend rar sind, nisten die Vögel gerne unter Brücken
Dieses Projekt wurde von der BINGO Umweltlotterie gefördert. Herzlichen Dank dafür!