NABU und OBI mit naturnahem Obstsschnitt

Wie unterscheide ich die Stammverlängerung vom Konkurrenztrieb? Was sind Leitäste? Und woran erkennt man Wasserreiser und Fruchtholz? Das erklärten Wilhelm Nack und Jörg Weber jetzt 25 sehr interessierten Teilnehmern eines ausgebuchten Obstbaumschnittseminars. Dazu hatte der NABU Rotenburg gemeinsam mit dem OBI-Markt aus der Kreisstadt nach Hemslingen eingeladen.

Etwas Theorie zu Beginn - und dann raus auf die junge Streuobstwiese am Bruchwiesenhaus. Dort standen am Vormittag der Erziehungs- und der Erhaltungsschnitt auf dem Programm. Nach einer wärmenden Suppe zum Mittag ging es später gemeinsam in die Feldmark. Da führten die beiden Experten vor, wie alte Obstbäume ausgelichtet werden, auf dass sie gute und ausgereifte Früchte bringen und nicht vorzeitig vergreisen. Klar, dass auch beim so genannten Verjüngungsschnitt die Teilnehmer wieder Hand anlegen durften und sollten. „Wichtig ist, dass die Leute die Hemmungen verlieren und sich dann zu Hause um ihre Bäume kümmern. Wer ein paar Grundregeln beachtet, kann keine schlimmen Fehler machen“, sagte Nack.

Der Betreiber einer Deepener Obstsaftpresse und sein Partner Jörg Weber, NABU-Mitglied und im Beruf Landschaftsgärtner, vertreten eine naturnahe Schneidepraxis. Dabei versuchen sie, die Eigenheiten jedes Baumes zu berücksichtigen, statt ihn einem allzu strengen Schnitt zu unterwerfen. Der würde Gartenbesitzern unnötig viel Arbeit bereiten, weil sich dadurch sehr viele neue Triebe bilden, die dann wieder entfernt oder geschnitten werden müssen, erläuterten sie.

„Wir möchten dazu beitragen, dass für den Naturschutz wichtige alte Obstbäume erhalten und neue gepflanzt werden. Die Zusammenarbeit mit den Fachleuten vom NABU gewährleistet, dass im Seminar auch ökologische Fragen Thema sind. Das ist auch uns ein Anliegen“, sagt Stefan Ludwig, Leiter der Gartenabteilung bei OBI. Er hatte die Veranstaltung mit organisiert. Außer ums Schneiden ging es bei dem Kurs auch um die ökologische Schädlingsbekämpfung, natürliche Krankheitsvorbeugung und die Förderung von Nützlingen.

 

Bildunterschrift: Lerning by doing: Nachdem sie erklärt haben, warum sie was tun wollen, legen die Teilnehmenden selbst Hand an