Volksbegehren endet mit großem Erfolg

(Foto: Roland Meyer) Im Kreis Rotenburg – hier ein Stand in Rotenburg – sind fast 4.000 Unterschriften zusammengekommen. Dafür danken die Initiatoren herzlich.
(Foto: Roland Meyer) Im Kreis Rotenburg – hier ein Stand in Rotenburg – sind fast 4.000 Unterschriften zusammengekommen. Dafür danken die Initiatoren herzlich.

Fast 140.000 Unterschriften / Ziel frühzeitig erreicht

Grünland und artenreiche Wiesen sowie Gewässerrandstreifen werden besser geschützt, der Pestizideinsatz in wichtigen Naturbereichen wird verboten, der Wiesenvogelschutz wird ausgeweitet, heimische Baumarten gefördert und der Anteil des Ökolandbaus gesteigert: Diese und weitere Eckpunkte für besseren Tier- und Pflanzenschutz in Niedersachsen hat das niedersächsische Parlament gestern beschlossen und gesetzlich verankert.

„Ohne das Volksbegehren hätte es den Niedersächsischen Weg und die gestrigen Beschlüsse im Landtag niemals gegeben“, sagt Roland Meyer vom NABU Rotenburg. Thomas Lauber von der Biologischen Schutzgemeinschaft (BSW) ist sicher: „Nur der Druck durch unser breites Volksbegehren-Bündnis hat alle an einen Tisch mit den Umweltverbänden gebracht: die Landesregierung, die Koalitionsfraktionen im Landtag und das Landvolk. Das wäre ohne das Volksbegehren sonst nicht passiert.“ Hans-Jürgen Schnellrieder, einer der Sprecher der Grünen im Kreis Rotenburg: „Der Landtag hat weitgehend das beschlossen, was wir mit dem Volksbegehren erreichen wollten. Auch wenn wir nicht zu 100 Prozent unsere Ziele erreicht haben, so sind die jetzt beschlossenen Änderungen im Naturschutz-, Wald- und Wassergesetz eine deutliche Verbesserung für die Tier- und Pflanzenarten in Niedersachsen.“ Zufrieden ist auch Manfred Radtke (BUND): „Der niedersächsische Weg zeigt den Anfang einer neuen Gesprächskultur auf. Ich hoffe, dass Naturschutz und Landwirtschaft künftig auch vor Ort an einem Strang ziehen."

Bis zum 1. November haben im Landkreis Rotenburg 3882 Menschen das Volksbegehren unterschrieben. „Dafür bedanken wir uns ausdrücklich. Auch bei allen, die uns unterstützt haben, indem sie bei Freunden, Verwandten und Nachbarn ebenfalls gesammelt haben“, sagt Stefan Fuchs (Grüne Stadt Rotenburg). Landesweit seien 138.118 gültige Unterschriften erreicht – damit konnte die Zahl seit Anfang September fast verdoppelt werden. Die lokalen Akteure betonen gemeinsam: „Diese Unterschriften zeigen, wie wichtig den Menschen das Thema Artenschutz ist – und dass man mit politischem Druck durch ein Volksbegehren viel erreichen kann. Aber das Insekten- und Artensterben ist nach wie vor dramatisch und nicht mit dem heutigen Tag beendet. Wir werden uns weiter für besseren Natur- und Artenschutz einsetzen!“