Der Eisvogel ist einer der Exoten der heimischen Vogelwelt. Zu erkennen an dem bunten Gefieder. Je nach Lichteinfall wirkt seine Oberseite blau bis türkisfarben. Die Unterseite ist orangebraun.
Obwohl der Eisvogel so bunt ist, ist der scheue und seltene Vogel in der Natur sehr schwer auszumachen. Besser wird man durch seinen Ruf auf ihn aufmerksam. Der laute, durchdringende Pfiff, den
er beim pfeilschnellen Flug über die Wasserfläche ausstößt, ist kaum zu verwechseln. Zu seiner Nahrung gehören vor allem kleine Fische, aber auch Krebse, Wasserinsekten und Kaulquappen. Die Beute
holt der Eisvogel ausschließlich aus dem Wasser. Mit seinem großen, dolchartigen Schnabel stürzt er sich dabei kopfüber von seinem Ansitz herunter und durchstößt wie ein Pfeil mit angelegten
Flügeln die Wasseroberfläche.
Mit seinen Lebens- und Nisträumen ist der Eisvogel allerdings sehr eigen. Die Tiere brüten üblicherweise in bis zu einen Meter tiefen Röhren, die sie in Uferwände graben. Eisvögel brauchen
intakte Gewässer mit natürlichen Ufern, sowie sichere Brutmöglichkeiten in sandigen Steilhängen oder Uferabbrüchen. Diese sind allerdings rar in unserer Gegend.
Mit seinem Eisvogelprojekt hat der NABU Rotenburg in den letzten Jahren zahlreiche Brutplätze anlegt und versucht so zur Erhöhung des Bestands und zum Schutz dieses seltenen Vogels beizutragen.
Der NABU errichtet daher bereits seit vielen Jahren Ersatz-Brutstationen aus Lehm-Containern, in die sich die Vögel ebenfalls Höhlen graben und hat damit in Niedersachsen Pionierarbeit geleistet. Inzwischen haben sich im Rahmen eines landesweiten Projektes in ganz Niedersachsen NABU-Gruppen für den Eisvogelschutz stark gemacht. In den letzten Jahren hat der NABU Rotenburg im Südkreis insgesamt 15 Brutstationen gebaut und ist damit in Niedersachsen führend im Eisvogelschutz. Gerade nach den strengen Wintern der Jahre 2009 - 2011 ist es besonders wichtig, den Eisvögeln zu helfen, damit sich die Bestände wieder erholen können. Wir hatten in den ersten Jahren unseres Projektes sehr gute Erfolge mit unseren Brutcontainern. jedoch nach den drei sehr strengen Wintern sind die fliegenden Edelsteine bei uns fast verschwunden gewesen. Inzwischen scheinen wieder einige Vögel zugewandert zu sein, von daher bleibt ein gutes Angebot an Brutmöglichkeiten absolut wichtig. Genauso wichtig ist die absolute Geheimhaltung der Standorte. Der scheue Vogel benötigt unbedingt ungestörte Brutplätze, bei Störungen ist er sofort verschwunden. Wir bitten daher alle Wanderer und Naturfreunde, die zufällig einen Eisvogelkasten entdecken, unbedingt dem Naturschutz vor der Neugier Vorrang einzuräumen.
Besonders hervorragend hat der Rotenburger Förster Henning Küper den Eisvogelschutz unterstützt. Förster Küper hat unser Eisvogelprojekt von Beginn an unterstützt und mit uns zusammen nicht nur den ersten, sondern mehrere weitere Standorte gebaut.